Veröffentlicht: 04.08.2025. Rubrik: Spannung
Kutto Krimi – Reihe 1–9. Das geheime Versteck
Das geheime Versteck
Sie folgten dem Falken und gelangten zu einem riesigen unterirdischen Raum – ein Labor. Kutto, Pit und Jo beobachteten die Szene aus dem dunklen Tunnel heraus.
Endlich hatten sie den Ort erreicht, an dem die Oma gefangen gehalten wurde. Sie saß an einen Stuhl gefesselt.
Der Mafiaboss befahl gelangweilt mit einem fremdartigen Akzent: „Bindet sie los – sie kann sowieso nirgends hin.“
Alle im Raum trugen Handschuhe. Pitons Männer waren gefährliche Schlägertypen – sie beherrschten eine einzige spezielle Technik, die sie zu unberechenbaren Kämpfern machte. Der Anführer der Glatzkopf-Mafia, Piton, trat aus dem Schatten. Seine Glatze war glatt wie ein Hammer über seinem breiten, aufgeschwemmten Gesicht. Eine massige Bodybuilder-Gestalt – er hatte jahrelang nichts anderes getan, als zu trainieren. In der spärlichen Beleuchtung funkelte sein Glasauge auf der rechten Seite unheimlich.
Hinter ihm arbeiteten durchgedrehte Professoren an einer seltsamen Formel. Direkt neben der Oma stand Professor Rupert, Pitons Privatwissenschaftler. Ein unberechenbarer, hünenhafter Mann mit nach vorne geneigten Schultern und schief gehaltenem Kopf. Auf seiner rechten Seite trug er ein künstliches Plastikauge. Sein moorfarbener Kittel war ausgeblichen, und an ihm hingen zwei große, herunterklappbare Taschen. Daraus ragten gefährliche Skalpelle und ein korkenähnlicher Gegenstand, mit dem er bedrohlich vor Omas Augen herumfuchtelte.
Omas Augenlider zuckten leicht, doch sie blieb ruhig und stellte sich schwerhörig.
„Was wollt ihr von mir?“, fragte sie scheinbar arglos.
Der Mafiaboss prahlte: „Deine Jungs werden bald hier auftauchen. Meine Männer haben mir bereits Bescheid gesagt.“
„Meine Taschen sind leer!“, rief Oma.
Der Boss grinste selbstsicher. „Bald werde ich das Tuch in meinen Händen halten!“
„Ich hab keine Tassen dabei!“, entgegnete Oma laut.
In diesem Moment kam der Falke angeflogen.
Der Mafiaboss stand hinter ihr und rieb sich die Hände. „Bald werde ich das Tuch entschlüsseln!“ Er hielt es über heißen Dampf. Langsam wurden Schriftzeichen sichtbar.
Hinter dem Tunneleingang lehnten sich Kutto, Pit und Jo gegen die Mauer. Währenddessen bemerkte Kutto einen Holzpfosten, der leicht aus dem Mauerwerk ragte – ein versteckter Schließmechanismus. Mit geübtem Blick erfasste er die Umgebung blitzschnell und entdeckte eine Gitterklappe an der Decke, etwa drei Armlängen von ihnen entfernt.
„Da ist unser Ausweg“, murmelte er.
Plötzlich ertönte ein tiefes Schnaufen, als Hektor die Ohren anlegte und leise knurrte.
Hinter dem Mafiaboss führte ein Tunnel nach draußen, ebenso auf der linken Seite des Raumes. Doch an beiden Ausgängen standen riesige, speziell gezüchtete Biber-Ratten mit langen, scharfen Zähnen Wache!
Kutto warf einen vorsichtigen Blick hinter ihr eigenes Tunnelversteck und entdeckte zwei weitere Gestalten – zwei Greenhörner, unerfahrene Rekruten der Glatzkopf-Mafia.

