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geschrieben von Andre Bell (JohnMarston).
Veröffentlicht: 20.01.2019. Rubrik: Persönliches


Über die Macht des Herzens

Gefühle. Ein possierliches Tierchen, wenn man weiß, mit Ihnen umzugehen. Aber verteufelt, wenn man sie nicht einordnen kann oder gar nicht bemerkt, dass sie da sind. Vorausgesetzt, man weiß überhaupt noch, was Gefühle sind. Das wusste ich nicht mehr. Ich hatte vergessen, wie es sich anfühlt, mit Herz, Haut und Haaren zu lieben. Das hatte ich sicherlich auch den Frauen zu verdanken, die mir regelmäßig das Herz ausgerissen haben und rücksichtslos mit hochhackigen Schuhen darauf rumgetrampelt sind, bis es in tausende Stücke zerbrochen war. Und auch, wenn man es wieder zusammensetzt, es wird nie mehr komplett sein. Irgendetwas fehlt immer. Da war unter anderem die Frau, die mit meinem besten Freund geschlafen hatte, kurz bevor mit meinem Umzug in eine 200 Kilometer entfernte Stadt eine riesige Veränderung bevorstand. Da war einige Jahre später die, die Schluss machte, weil sie einen Mann kennenlernte, der mehr Geld hatte. Danach kam die, die mir keine zweite Chance geben wollte, weil ich nicht bereit war, mein Land, meine Freunde und Familie hinter mir zu lassen und ins Ausland zu ziehen. Das war auch die letzte. Vier Jahre ist das beinah her. Besonders die letzten beiden haben von mir nie die Liebe bekommen, die sie vielleicht verdient gehabt hätten. Vielleicht wäre dann vieles anders gelaufen. Aber zu viel war bereits passiert, zu viel saß im Hinterkopf fest. Auch die schönen Momente konnte ich nie vollkommen genießen, es war immer die Angst da, dass schon im nächsten Augenblick alles vorbei sein konnte. Wie gefühlskalt ich geworden war, hatte ich nicht bemerkt. Aber ich wurde ein anderer Mensch. Schon vor meiner vorletzten Beziehung fing ich an, Frauen dafür zu bezahlen, mit mir zu schlafen. Sicherlich war das auch ein Grund dafür, dass mit meinen Ex-Freundinnen in Sachen Sex so gut wie nichts lief.

Mit den gekauften Mädels war es anders. Sie spielten mir etwas vor, es war die perfekte Illusion für eine halbe Stunde, eine Stunde, oder auch mal zwei. Ich war nicht alleine. Ich fuhr aber jedes Mal mit einem schlechten Gefühl nach Hause. Auf körperlicher Ebene war ich zwar befriedigt, aber dennoch niedergeschlagen. Das sollte einige Jahre so weitergehen, bis irgendwann ein Punkt erreicht war, an dem ich mir sagte, so kann es nicht weitergehen. So ganz bin ich nie von den Mädels weggekommen. Alle, die mir gesagt haben, von heute auf morgen kann man damit nicht aufhören, sollten Recht behalten. Es wurde weniger. Deutlich weniger sogar. Aber ich fuhr immer noch alle drei, vier Monate mal zu einer Frau, die mich befriedigte, mich um mein Geld erleichterte und mich leer, sowohl körperlich als auch seelisch, wieder nach Hause schickte.

Vor drei Jahren ging ein Ruck durch mich durch. Ich wurde selbstbewusster, aus dem zurückhaltenden Jungen war ein Mann geworden, der selbstsicherer durchs Leben schritt. Das fiel auch den wenigen Freunden auf, die ich noch hatte. Den Grund der Änderung habe ich auch Jahre später noch nicht herausgefunden. Ich hatte in der Zeit auch ein Hobby gefunden, welches mir so viel Spaß bereitet, dass ich damit Geld verdienen wollte. Glücklicherweise hatte ich den dazu passenden Beruf gefunden, mit dem ich nicht gänzlich zufrieden bin, der mir aber dennoch Spaß machte. Zudem kam neues Geld herein, womit ich mir in Sachen Prostitution auch mal das ein oder andere neue leisten konnte. Zusätzlichen Service oder eine zweite Frau. Ausprobiert habe ich eigentlich alles, sodass ich mittlerweile sagen kann, dass ich nichts Neues mehr lernen kann. Oder viel mehr nichts Neues lernen will. Alles, was ich machen wollte, habe ich gemacht. Dank meines Jobs hatte ich aber dazu noch weniger Zeit, ich hatte aber einen Pool von drei Frauen, die ich abwechselnd ab und zu mal besucht habe. Befriedigung fand ich nur noch auf körperlicher Ebene. Dass dieser bedeutungslose Sex ohne Gefühle mittlerweile Routine geworden war, nahm ich so hin. Es sollte so sein, dachte ich mir.

Ich gab mir auch keine Mühe, an meinem Status als Single etwas zu ändern, wozu auch? Gefühle kannte ich nur noch aus meiner Körpermitte kommend, das Herz war zu einem Block aus Stein geworden. Keine einzige Frau fand mehr Zugang dazu. Ich hatte zwar das ein oder andere Date, aber es entwickelte sich nichts. Immerhin habe ich so eine gute Freundin gewonnen, was für mich schon sehr viel wert ist. Eine Freundin, die mich so nahm, wie ich bin. Zumindest den Teil von mir, den sie kennt. Denn von meiner Vorgeschichte weiß sie nichts, das würde sie vermutlich auch vertreiben. Ich fing an, die wenigen Mädels, die ich noch besuchte, nach und nach in den Wind zu schießen. So ganz ohne Sex ging es dann aber doch nicht. Also tauchte immer mal wieder eine neue auf. Ich versuchte sogar, zu diesen Mädels eine Bindung aufzubauen, habe eine sogar ein paar Mal bei sich zu Hause privat besucht, aber es entwickelte sich nichts. Konnte es auch nicht, weil ich es nicht zugelassen habe.
Und dann trat diese Frau in mein Leben. An einem langweiligen Nachmittag zwischen den Tagen, ich war zu Besuch bei meinen Eltern, rief ich doch nochmal diese Seite im Netz auf, auf der Frauen ihre sexuellen Dienste anbieten und schaute mich um, wer sich denn in Bielefeld und Umgebung so angemeldet hatte in den letzten Monaten. Da war dieses eine Profil dabei, das mein Interesse weckte. Ich klickte es an und mir gefiel sie auf Anhieb. Das Profilfoto sah sehr reizvoll aus, eine attraktive Frau Ende 20, schlanke Figur, blonde, schulterlange Haare. Sie wurde in den Favoriten gespeichert, da es keinen Sinn ergab, sie bereits anzuschreiben, obwohl ich erst zwei Wochen später Zeit haben würde. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnte und natürlich auch nicht wissen konnte: Diese Frau sollte mein Leben verändern.

Wieder seit einigen Tagen in der Heimat, sah ich an einem Nachmittag, dass sie auf dieser Seite online war. Ich schrieb sie an, fragte nach einem spontanen Date und zu meiner Überraschung kam sofort eine Antwort. Man einigte sich in Sachen Service, Dauer und entsprechend auch den Preis. Innerhalb von 20 Minuten konnte ich sie abholen, sie wohnte keine zehn Minuten entfernt. Als sie dann aus der Tür kam, traf mich der Schlag: „Verdammt, die kennst du!! Aber woher?“ Das fiel mir zum Verrecken nicht ein. Sie stieg ein, wir stellten uns vor, sie guckt mich an und sagt auf einmal: „Ich kenne dich irgendwoher.“ Ich ließ mir nichts anmerken, rätselte mit ihr herum, wo sie mich schon einmal gesehen haben könnte. Währenddessen fuhr ich los, kurvte umher, da es noch taghell war, fanden wir keinen geeigneten Platz. Als Möglichkeit blieb dann noch, zu mir zu fahren. Eigentlich ein No-Go für mich, zumal ich ohnehin keine fremden Menschen in meine Wohnung lasse. Aber schon da merkte ich so langsam, was für einen besonderen Menschen ich neben mir sitzen hatte. Also fuhren wir zu mir. Als wir in meine Straße abgebogen sind, dämmerte ihr, woher sie ihn mich kennt. Ihr Ex-Freund wohnt auf der anderen Straßenseite. Man lief sich also auf der Straße vermutlich das ein oder andere Mal über den Weg. Das machte die Sache irgendwie noch spannender.

Auch aus ihrer Vorgeschichte machte sie keinen Hehl, plauderte munter darauf los. Dass sie einen kleinen Sohn hat, dass sie vorbestraft ist, wegen Körperverletzung vor Gericht stand. Dass sie ein Drogenproblem hat, welches in einer nicht Reha behandelt wurde. Erfolglos, weshalb die Reha in diesem Frühjahr wiederholt werden wird. Mit jedem Satz, den diese Frau sagte, wurde sie interessanter. Ich bewundere sie für ihren Mut, für ihre Stärke, mit ihrer Art, offen über ihre Probleme zu sprechen. Ihr rechter Arm ist vom Ritzen mit Narben übersät. In schlechten Zeiten ritzt sie die Narben neu auf. Auch ein Grund weshalb sie sich wieder behandeln lässt. Der Hauptgrund ist natürlich ihr Sohn, für den sie eine gute Mutter sein will.

Als wir nach Ankunft in der Wohnung und im Schlafzimmer angekommen waren wir beide erst einmal etwas planlos, mit Sicherheit auch nervös. Die Klamotten fielen nur langsam, aber irgendwann lag man nackt im Bett. Das Thema „Sex“ kam auf, was vorher nicht abgesprochen war. Und es tat sich ein Problem auf: Sie hatte keine Kondome dabei und ich hatte keine zu Hause. Sie erwähnte, dass sie sich sicher ist, gesund zu sein. Ich versicherte ihr, in der Hinsicht auch Sicherheit zu haben. Also wurde Sex dann doch zum Thema, falls man im Laufe des Abends die Lust dazu verspüren sollte. Schon da wusste ich, dass ich mir das nicht entgehen lassen wollte. Unbemerkt baute ich aber Druck auf. Sie wurde mehr und mehr zu einer Person, die den Status erlangte, von ihm bewundert, sogar angebetet zu werden. Was passierte hier mit mir? Was machte sie mit mir? Im Grunde noch gar nichts, sie war einfach da, mit so einer Präsenz, die den ganzen Raum ausfüllte. Sie übernahm dann auch die Führung und zeigte ein orales Können, das seines Gleichen sucht. Das hatte ich so noch nicht erlebt. Das war nicht nur gut, das war sensationell. Und auch sie hatte ihren Spaß, weiß Gott, wann ich so etwas zuletzt bei einer Frau gemerkt hatte? Sie stoppte zur rechten Zeit und dann war es an mir, sie zu verwöhnen. Und auch sie sollte etwas erleben, das sie in der Form nicht kannte. Ich machte eigentlich nichts besonders, genoss es einfach, sie oral zu verwöhnen. Ich merkte, wie Zuckungen durch ihren Körper fuhren. Zweimal brachte ich sie so zur Ekstase. Sie krallte ihre Hände in meine und konnte nur noch keuchen. Bis sie mich wegstieß und ein „Du machst mich fertig“ stammelte. Zufrieden sank sie wieder zurück, brauchte eine Pause.

Sie richtete sich auf, rückte näher an mich heran, sodass wir uns mit überkreuzten Beinen gegenübersaßen. Sie sah mir in die Augen und es war um mich geschehen. Das war der Moment, in dem ich merkte, dass ich verloren bin. Und verloren habe. Dieses Feuer in ihren Augen, diese Leidenschaft. Der Stein in meiner Brust zerbröckelte, ich fing wieder an mit dem Herzen zu fühlen. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, wann ich zuletzt einer Frau so intensiv in die Augen gesehen hatte. Zur Perfektion fehlte nur noch ein leidenschaftlicher, intensiver Kuss. Dazu sollte es nicht kommen, es sollte aber trotzdem noch weitergehen. Sie hob ihr Becken, wollte mich mal „andocken lassen“, wie sie es nannte. Ihr Becken senkte sich und ich drang in ihr ein. Nur ein Stück, aber genug, um mehr zu wollen. Ich warf sie auf den Rücken und wollte sie spüren. Es war der Wahnsinn. Es war so intensiv, ich fühlte mich ihr so nah, wollte sie nur noch festhalten. Ich war überwältigt, wusste nicht mehr, was mit mir geschieht. Die Situation überforderte mich. Man wechselte die Stellungen, sie holte alles aus sich heraus, doch ich merkte, dass nichts mehr funktionierte. Irgendwann sackte ich zusammen, ließ mich ins Bett fallen und atmete schwer. Die Luft roch nach Schweiß, die Fenster waren beschlagen. Wir waren außer Atem und fix und fertig. Doch bei mir machte sich langsam Frust breit, dass nichts ging, ich versuchte eine Erklärung zu finden, um ihr zu sagen, dass es garantiert nichts mit ihr zu tun hat, damit sie sich nicht auch noch schlecht fühlt. Doch eine richtige Erklärung fand ich nicht.
Während des Anziehens unterhielten wir uns, sie gab mir ihre Nummer, damit ich sie auch mobil erreichen konnte. Wir trotten wieder zum Wagen, ich fuhr sie nach Hause. Auf der kurzen Rückfahrt unterhielt man sich über dies und jenes. Auch der Freund, der im Laufe des Abends bereits Erwähnung fand, war noch einmal Thema. Ich nahm hin, dass sie vergeben war, sagte ihr nicht, wie sehr ich ihr da bereits verfallen war. Ich setzte sie ab, fuhr nach Hause und dachte über den Abend nach. Darüber, was sie mit mir angestellt hatte. Mein Herz hatte ich wieder gefunden, aber sofort auch wieder verloren. Sie hielt es fest in ihren Händen. Was würde sie damit anstellen? Die nächsten Tage, in denen solch eine erste Verknalltheit in der Regel wieder verfliegt, sollten zeigen, dass ich es vorerst nicht zurückbekommen würde. Sie sitzt tief in meinem Kopf, taucht in sämtlichen Gedankengängen auf. Und da ich das Talent besitze, in falschen Momenten das falsche zu sagen, berichtete ich ihr natürlich von meiner Gefühlswelt. Nur oberflächlich, aber sie wusste Bescheid. War das ein Fehler? Ihr erster Gedanke war, den Kontakt zu beenden, das konnte und wollte ich aber nicht zulassen, versicherte ihr, dass ich damit umgehen konnte. Konnte ich dann auch. In den folgenden Tagen unterhielt man sich noch ein wenig.

Anfang dieser Woche wurde dann ein zweites Treffen ausgehandelt, welches am Freitag stattfinden sollte, von ihr aber noch um einen Tag nach vorne verschoben wurde. Die Vorfreude war groß, ich tat am Tag des Treffens nichts anderes, als meine Bude auf Vordermann zu bringen. Es sollte perfekt werden. Unbewusst setzte ich die Messlatte damit aber bereits so hoch, dass diese schon gar nicht mehr übersprungen werden konnte. Eine halbe Stunde vor dem Treffen zauberte sie mir ein Lächeln ins Gesicht mit einer Nachricht: „Ich freue mich schon auf dich gleich.“ Wie lange war das her, dass sich eine Frau auf mich freute, nur auf mich? Ich konnte mich nicht dran erinnern. Als sie wieder bei mir war, lief vieles ähnlich ab wie beim ersten Mal. Der einzige Unterschied, der mir im Laufe des Abends immer klarer wurde: Sie schien sich noch wohler zu fühlen, zog sich diesmal sogar komplett aus und ließ nicht, wie beim ersten Date, ihren BH an. „Ich fühle mich nackt eigentlich nicht so wohl, aber mir war jetzt danach“, so ihre Begründung. Auch, als ich wieder zu meinem Zungenspiel ansetzen wollte, ließ sie mich wissen, dass sie das nicht jeden machen ließ. Da war es dann auch direkt wieder, dieses intime Gefühl, dieses intensive, dass ich so lange nicht mehr hatte. Von Perfektion war der Abend, wie natürlich zu erwarten war, aus meiner Sicht weit entfernt, denn es funktionierte beinahe nichts. Sie hatte ihren Spaß, immerhin, aber dennoch war die Enttäuschung groß. Sie gab sich größte Mühe, aber außer heißer Luft kam nichts aus mir heraus. Der Frust war groß, ich nahm ihr den Gedanken, dass sie irgendwas falsch machte. Nein, es ist nicht ihre Schuld. Ich bin einfach überfordert, kann man mit der Situation, mit Gefühl Sex zu haben, einfach nicht mehr umgehen, weiß nicht, worauf ich mich konzentrieren soll. Ich könnte vor Glück platzen, sie bei mir zu haben. Die Art und Weise, wie man sich gegenseitig anschaute, das kann ich alles nicht einordnen. Ich habe es verlernt, einer Frau so nah zu sein, ich muss lernen, wieder zu fühlen. Mit dem Herzen. Dieses Vertraute mit ihr ist so ein wunderschönes Gefühl, das ich immer und immer wieder erleben möchte.

So war ich mir dann auch sicher, sie wiedersehen zu wollen. Ich fragte sie, ob man sich sehen könne, ohne Sex zu haben. Zu meiner Freude stimmte sie zu, natürlich könnte man sich trotzdem treffen. In ihre Gefühlswelt hat sie mich bislang nicht blicken lassen. Vielleicht, weil es mir gegenüber keine Gefühlswelt gibt? Oder kann sie einfach nicht darüber reden? Oder will es nicht? Zumindest möchte ich und hoffe auch, dass sie ein Teil meines nun neuen Lebens sein wird. Ein Leben, in dem Sex nicht mehr nur die Befriedigung meiner Gelüste ist. Sie hat es geschafft, das Gefühl in mir wieder zum Leben zu erwecken, wie wundervoll es sein kann, mit einer Frau zusammen zu sein. Allein dafür danke ich ihr, sie hat aus ihm wieder einen Menschen gemacht, der mit seinem Herzen fühlen kann. Das sind große Worte, das ganze hier ist größer geworden, als ich es geplant hatte. Aber anders kann ich dieses neue, alte Gefühl nicht beschreiben. Ich weiß nicht, ob irgendjemand, der das liest, nachempfinden kann, was ich fühle, wie ich fühle, dass ich überhaupt so fühle.

Ich habe Angst, sie zu erdrücken. Ich habe Angst, dass es ihr zu viel wird, dass sie mir irgendwann einfach den Rücken zukehrt und wieder aus meinem Leben verschwindet. Meine Menschenkenntnis sagt mir, dass sie ein ganz besonderer, bewundernswerter Mensch ist mit einer bewegenden Geschichte. Eine starke Frau, die man festhalten und auf keinen Fall mehr gehen lassen sollte. Doch die Frage, die ich mir die ganze Zeit stelle: Will sie festgehalten werden?

Eins weiß ich: Ich vermisse sie. Ganz arg. Ich möchte jede freie Sekunde mit ihr verbringen. Sie tut mir so gut, bei ihr und dank ihr fühle ich wieder. Sie hat mir gezeigt, wie schön fliegen sein kann. Ich will nur noch fliegen, springen reicht mir nicht mehr. Sie könnte bei mir sein und nichts machen, es wäre das schönste, was mir passieren könnte. Ich bin überwältigt von meinen Gefühlen, bin seit dem zweiten Treffen ein nervliches Wrack und näher am Wasser gebaut als je zuvor. Ich weiß nicht mehr, wann ich zuletzt wegen einer Frau so viele Tränen vergossen habe. Vermutlich noch nie.

Aber es gibt auch schöne Momente. Mein Herz jubiliert, wenn sie sich von selbst meldet. Wenn sie mir eine nette Sprachnachricht schickt oder mich mitten in der Nacht fragt, ob ich noch wach bin. Das sind Momente, in denen Hoffnung aufkeimt, dass diese Geschichte ein Happy End bekommen könnte. Aber Hoffnung ist ein gefährliches Gefühl für jemanden mit meiner Vergangenheit.

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