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geschrieben 2025 von Rautus Norvegicus (Rautus Norvegicus).
Veröffentlicht: 26.07.2025. Rubrik: Kürzestgeschichten


Der Krückenwurf

Essen Stoppenberg, Anfang der neunzehnhundertsiebziger Jahre. Auf den großflächigen Park vor unserem Wohnhaus hatte 'Opa Michael', wie Herr Kazmircak (Schreibweise ohne Gewähr) genannt wurde, einen guten Blick. Er konnte fast gar nicht mehr laufen und verbrachte seine Zeit damit, auf seine Ellenbogen gestützt, aus dem Fenster zu sehen und wachsam zu sein.

Wenn meinen Brüdern oder mir Ungemach durch andere Jugendliche zu drohen schien, schnappte er sich seinen Krückstock, fuchtelte damit drohend aus dem Fester und rief wiederholt: „Ihr Halunken!“, um sie zu vertreiben. Einmal hantierte und drohte er wohl so wild, dass die Krücke in hohem Bogen aus dem Fenster flog und beinahe einen der beiden großen Schäferhunde einer im Haus wohnenden Kneipeninhaberin, Rex oder Ingo, erschlagen hätte.

Ich kam gerade aus dem Park vom Spielen und der große Hund machte laut aufheulend einen Satz zur Seite, als er das Geschoss auf sich zu fliegen sah. Ich streichelte ihn beruhigend und ging hoch. Die Krücke hatte weder mich noch den Hund aufgespießt!

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Babuschka am 26.07.2025:
Kommentar gern gelesen.
Lieber Rautus,
der Zusammenhalt zwischen den Generationen hat bei euch damals in Stoppenberg wohl gut funktioniert. Es war doch schön für euch, so einen wachsamen Opa im Haus zu haben.
LG Babuschka




geschrieben von Rautus Norvegicus am 26.07.2025:

Opa Michael lebte mit seiner Frau, deren Vorname mir entfallen ist, direkt Tür an Tür mit uns. Es war eine seltsame Raum- und Wohnungsaufteilung damals, in dem schiefen Haus. Quasi führten Flure aus dem Treppenhaus, in diesen Fluren waren die Wohnungen. Darüber fällt mir bestimmt eine Geschichte ein.

Liebe Grüße
🙂
Rautus




geschrieben von Babuschka am 26.07.2025:
Kommentar gern gelesen.
Na, da bin ich gespannt, wie ihr gewohnt habt damals, Rautus.

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