geschrieben 2025 von Rautus Norvegicus (Rautus Norvegicus).
Veröffentlicht: 08.08.2025. Rubrik: Spannung
Der Fall
Kompliziert, schwer zu lösen, der Fall! Dürfte für ihn aber zu bewältigen sein, schließlich war er seit dreißig Jahren als Privatermittler, er nannte sich lieber Privatdetektiv, tätig.
Er saß am Fuß der Kellertreppe und hatte dort, ganz versteckt im Dunklen, eine Zigarettenschachtel gefunden. Er überlegte, ob er sich eine Zigarette anzünden sollte, verwarf diesen Gedanken jedoch als absurd. Vor dreißig Jahren hat er das Rauchen aufgegeben.
Rauchen war idiotisch, brachte absolut nichts außer eine fiese Nikotinsucht, schlechten Atem und, nicht zu unterschätzen, ein chronisch leeres Portemonnaie. Aber wer einmal süchtig war, konnte schwer davon weg kommen. Er schaffte es damals mit Hilfe von Nikotin Kaugummi, und weil er zehn Tage das Haus nicht verlassen konnte, um für Nachschub zu sorgen. Ohne Zigaretten verhungerte oder verröchelte die Sucht und hatte sich bis heute weder erholt, noch war sie zurück gekehrt!
Und jetzt fand er hier so einfach mir-nichts-dir-nichts, eine Schachtel Zigaretten. In der Schachtel steckten noch sechs Kippen und, wie sinnvoll, ein Einweg Feuerzeug. Das half ihm jetzt alles nichts, er war gefallen und lag am Boden! Seine Beine waren gebrochen. Seine Arme auch, wie er irritiert feststellte. Selbst wenn er wollte, könnte er sich keine Zigarette anzünden, sämtliche Knochen seiner Finger schienen gesplittert zu sein! Irgendwie hatte er sowieso Luftnot, konnte kaum atmen. Um seine Brust schien ein Metallband zu liegen, ganz fest und eng, wie ein Fassreifen, der zusammen-zwingend ein hölzernes Bier- oder Weinfass umschließt.
Sein Herz raste für fünf Minuten, um danach minutenlang auszusetzen, was ihm den kalten Angstschweiß auf die Stirn trieb. Über allem lag dieser immense Schmerz, mit dem seine
Magengeschwüre Aufmerksamkeit erregen wollten und diese auch bekam, denn solche massiven Schmerzen konnte niemand ignorieren. Zum Glück wurde er abgelenkt, als er das Blut ausspucken musste, dass sich ständig in seinem Mund sammelte, weil sein linker Lungenflügel beim Aufprall auf den Boden glatt in zwei oder mehrere Teile zerrissen wurde!
Nachdem er sechs Stunden in dem fast kochenden Wasser gelegen hatte, das stetig aus einem defekten Boiler an der Wand in einem feinen Rinnsal lief, und die Pfütze, in der er lag, nahe der Siedetemperatur hielt, kam ihm endlich eine Idee! Ihm gelang es, mit den gebrochenen Fingern seiner rechten Hand die Notruftaste an seinem Handy zu drücken!
Zwanzig Minuten später wurde er von Sanitätern gefunden und ins Krankenhaus eingeliefert. Und so hatte er auch diesen Fall, seinen Fall die Kellertreppe runter, gelöst!
........................... Ende ..........................................

