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4xhab ich gern gelesen
geschrieben 2023 von Jens (Jens Richter).
Veröffentlicht: 01.08.2025. Rubrik: Aktionen


Der Helfer in der Not (Augustaktion)

Es wird ja immer behauptet, dass ein Schweizer Offiziersmesser von Viktorinox ein überflüssiges Statussymbol ist. Ein Spielzeug für eitle Männer.
Zu meiner Entschuldigung muss ich gestehen, dass ich gleich drei Stück dieser Taschenmesser besitze.
Eins meiner Messer ist mit einem umfangreichen Werkzeugsortiment ausgestattet, dann habe ich ein ganz simples Messer mit Öffner, Pinzette, Schraubendreher und Zahnstocher und eine Miniaturausführung mit Pinzette, Schere und Zahnstocher, das an meinem Schlüsselbund baumelt.
Die Offiziersmesser nutzen wir hauptsächlich bei Wanderungen für die Zubereitung und dem Aufteilen der mitgeführten Verpflegung.
Außerdem hatte ich während eines Umzuges schon mal alle Möbel aus vorgefertigten Teilen mit den Schraubendrehern eines Viktorinoxmessers stabil aufgebaut.
Denn der umziehende Freund hatte in der Aufregung seinen Werkzeugkoffer in der alten Wohnung stehen gelassen.
Doch dass man auch die Pinzette des Miniaturtaschenmessers für filigrane Arbeiten verwenden kann, zeigt mein kleines Erlebnis.
Das kleine Viktorinox hatte gestern seine erste große Tauglichkeitsprüfung.
Wir hatten zu Weihnachten von meiner Mutter Konzertkarten für das Ennio-Morricone-Konzert geschenkt bekommen und waren am Tag des Konzerts zum Dresdner Kulturpalast gefahren.
An diesem Abend hatte es angefangen wie aus Gießkannen zu schütten.
Üblicherweise parke ich unser Auto auf dem Pirnaischen Platz und wir laufen das kleine Stück zum Kulti.
Nur gestern eben nicht.
Wegen des Regens fuhr ich in die Tiefgarage unter dem Altmarkt ein und das, obwohl ich Tiefgaragen so gar nicht mag.
Die Tiefgarage unter dem Dresdner Altmarkt hat einen direkten Verbindungsgang zum Kulturpalast.
Ich sagte noch zu meiner Frau, "Mal sehen auf welches Abenteuer ich mich hier einlasse."
Wir stellten das Auto unten ab und gingen zum Parkscheinautomaten, um den Parkschein im Vorab einzulösen. Für Besucher des Kulturpalastes gibt es nämlich einen Pauschalpreis. Und nach der Vorstellung ist ja bekanntlich mit einer Traubenbildung um jeden verfügbaren Automaten zu rechnen.
Einer älteren Dame vor uns passierte ein Malheur. Sie schob versehentlich den Parkschein in den Schlitz für die Geldkarten und nun bekam sie den Parkschein nicht mehr heraus.
Da der Rand dieses Scheines aber gerade noch zu sehen war, nahm ich die Pinzette des Miniaturmessers und zog den Parkschein Stück für Stück soweit aus dem Schlitz, bis er mit den Fingern in Gänze entnommen werden konnte.
Die Dame war überglücklich, dass sie ihren Parkschein zurück hatte.
Ansonsten hätte sie wohl ein riesiges Problem gehabt, ihr Auto, ohne den Parkschein eingelöst zu haben, wieder aus der Tiefgarage zu bekommen.
Und nicht nur das, der Konzertabend, auf den sie sich gefreut hatte, hätte mit Kummer und Sorgen ein jähes Ende gefunden.
Sie hat sich später noch einige Male bei mir bedankt.
Als Fazit bleibt zu erwähnen, dass es ein kleines Viktorinox-Taschenmesser mit praktischem Sortiment war, dass ihr viele, viele Scherereien erspart hatte.

Jens Richter
24. Februar 2023

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von lüdel am 01.08.2025:
Kommentar gern gelesen.
Jens, mein Papa hatte auch solche Taschenmesser. Eins davon hatte einen Öffner, dessen obere Kante wie ein flacher Schraubenzieher war. Damals fuhren wir alles mit dem Fahrrad, und mein Papa benutzte es gerne zum Reparieren, wenn unterwegs irgendetwas mit den Fahrrädern war.
Auch die Feile fand regen Gebrauch.

Gut, so kleine Helfer – so konntest du der Dame helfen.
Lüdel🧚‍♂️




geschrieben von Jens Richter am 01.08.2025:

Hallo Lydia, vielen Dank für Deine Bewertung und Deinen Kommentar.
Jedes meiner Messer hat irgendein Werkzeug für das ich es bevorzuge.
Das kleinste Messer nutze ich hauptsächlich als Brieföffner. Bei dem mit den dutzenden Funktionen die Halbrundzange und das klassische Messer (wie auch Dein Vater bereits) als Schraubenzieher.
Die meisten Funktionen habe ich noch nie genutzt, wohl wissend, dass man sie aber nutzen könnte.
Viele Grüße von Jens




geschrieben von Jens Richter am 01.08.2025:

Hallo Hubert, besten Dank für Deine Bewertung.
Viele Grüße von Jens




geschrieben von Babuschka am 02.08.2025:
Kommentar gern gelesen.
Lieber Jens,
ja, da war dein Messer wirklich der Helfer in der Not. Gut, dass du es immer dabei hast.
LG Babuschka




geschrieben von Jens Richter am 02.08.2025:

Liebe Babuschka, vielen Dank für Deine Bewertung und Deinen Kommentar.
So ein kleines Werkzeug kann man immer dabei haben. Und wenn man damit helfen kann, ist es nochmal so gut.
Viele Grüße von Jens




geschrieben von Bad Letters am 10.08.2025:
Kommentar gern gelesen.
Und manchmal ist es so Jens, das man es ausgerechnet dann vergessen hat, es mitzunehmen, wenn man es dringend bräuchte! 😉 Sehr gerne gelesen!

MfG
Bad Letters




geschrieben von Jens Richter am 10.08.2025:

Hallo Bad Letters, vielen Dank für Deine Bewertung und Deinen Kommentar.
Genauso wie Du schreibst ist es im realen Leben. Du denkst an alles, aber ein unscheinbares oder simples Werkzeug oder Gerät hast Du am Ende vergessen und Du musst das, was Du Dir vorgenommen hattest, vertagen.
Viele Grüße von Jens

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