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geschrieben 2020 von JungerHase.
Veröffentlicht: 13.10.2020. Rubrik: Persönliches


Corona Schmuggel

Die Grenzen zwischen Deutschland und der Schweiz sind geschlossen. Eigentlich ist das nicht wirklich schlimm. Ich wohne in der Schweiz und merke keinen grossen Unterschied im Vergleich zur Zeit vor der Coronakrise. Das einzige was sich geändert hat, sind die Treffen zwischen XXXX und mir. Sie wohnt in Deutschland und ich, wie schon gesagt, in der Schweiz. Mein grosses Glück ist, ich fahre öfters mit meinem Lkw nach Deutschland und so konnten XXXX und ich uns doch ab und zu für ein paar Minuten sehen. Doch leider nie wirklich lange.

Es ist Gründonnerstag und ich fahre von Norddeutschland wieder nach Hause. XXXX und ich haben einen Plan. Ich schmuggle sie einfach zu mir in die Schweiz. Aber wie? Ich kann sie nicht einfach zu mir in den Lkw nehmen und gut ist. Es werden ja alle kontrolliert, die die Grenzen passieren wollen. Also müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen. Nach langem hin und her kam uns dann die rettende Idee.
Also treffen wir uns kurz vor der Grenze und bereiten alles vor (aus Schutz für XXXX und mich, werde ich die genauen Details nicht nennen). Leicht nervös setze ich mich wieder an das Steuer meines Lkws und fahre los. Der Zollbeamte schaut mich an und ich lasse mein Fenster nach unten. Mein Puls steigt und ich hoffe, dass man es mir nicht anmerkt. Da ich aber alleine im Lkw sitze, von aussen wirkt es immerhin so, winkt er mich durch. Was für ein Glück. Es ist geschafft, XXXX und ich sind in der Schweiz und können das verlängerte Wochenende zusammen verbringen.

Nach einem lange und wunderschönen Wochenende ist es wieder an der Zeit, dass XXXX zurück nach Deutschland geht, da sie leider arbeiten muss. Das Problem ist, mit dem Lkw geht es dieses Mal nicht. Also müssen wir uns eine andere Lösung ausdenken. Die Brücken über den Rhein sind geschlossen oder bewacht. Die grünen Grenzen sind ebenfalls bewacht. Also bleibt uns nichts anderes übrig als direkt über den Rhein. Aber wie? Ein Gummiboot ist zu auffällig. Dann kommt uns aber eine spannende Idee. Mit dem Stand Up Paddle (SUP) könnte es klappen. XXXX und ich fahren mit dem Auto ans Rheinufer und blasen das SUP auf. Es sind noch andere Menschen am Rheinufer und wir müssen uns unauffällig verhalten. Als wir dann alleine sind, können wir die Aktion starten.
Mit Gepäck und zwei Personen ist es aber sehr wackelig auf dem Brett und daher entscheiden wir uns, dass ich zuerst mit dem Gepäck und dann mit XXXX auf die andere Seite Paddle. Normalerweise bin ich ein guter und standhafter SUP-Fahrer aber an diesem Abend ist es zu windig und ehrlich gesagt auch zu heikel, wegen des Gepäcks, um zu stehen. Also starte ich auf den Knien und bringe das Gepäck trocken und sicher auf die andere Seite. Dann geht es wieder zurück um XXXX noch sicher nach Deutschland hinüber zu bringen. Auf der anderen Seite wartet die Mutter von XXXX mit dem Auto, um sie nach Hause zu fahren. Nach einem etwas traurigen Abschied mache ich mich wieder auf den Weg zurück. In genau diesem Moment fängt es an zu regnen. Fast trocken komme ich an meinem Auto an, packe das SUP wieder zusammen und fahre nach Hause.
Zum Glück sind die Grenzen wieder geöffnet und XXXX und ich können uns wieder ohne Probleme treffen.

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