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5xhab ich gern gelesen
geschrieben 2021 von Christine Todsen.
Veröffentlicht: 18.10.2021. Rubrik: Total Verrücktes


Die Blumenampel, der Weihnachtsbaum und die Brunnennixe

Die Weihnachtszeit beginnt in den Innenstädten immer früher, und gleichzeitig bleibt es durch den Klimawandel immer länger warm. Das führt dazu, dass in der Fußgängerzone am Nixenbrunnen schon jetzt künstliche Tannenbäume für den Weihnachtsmarkt aufgestellt werden und unmittelbar daneben die mit Balkonblumen gefüllten Blumenampeln („Ampel“ ist hier nicht politisch gemeint!) nach wie vor blühen.

SatirepatzerSatirepatzerBlumenampel: „Tannenbaum! Wie kannst du es wagen, schon Mitte Oktober hier zu stehen?! Deine Zeit ist noch längst nicht gekommen!“

Tannenbaum: „Blumenampel! Wie kannst du es wagen, noch Mitte Oktober hier zu hängen?! Deine Zeit ist schon längst vorbei!“

Die beiden stritten sich, bis es der steinernen Brunnennixe zu viel wurde. „Hört doch auf! Auf der südlichen Erdhalbkugel ist Weihnachten immer im Sommer. Blumen und Tannenbäume können also friedlich koexistieren.“

„Red keinen Unsinn“, blaffte der Tannenbaum sie an, „wir sind hier nicht auf der südlichen, sondern auf der nördlichen Erdhalbkugel. In unsere Weihnachtszeit passen keine Blumenampeln, höchstens Weihnachtssterne oder Christrosen.“

Auch die Ampel fuhr der Nixe über den Mund. „In die Blumenzeit unserer Erdhalbkugel passen keine künstlichen Tannenbäume. Nur die, welche in der Natur stehen.“

„Jetzt guckt mal mich an“, sagte die Nixe. „Ich bin zur Hälfte Frau und zur Hälfte Fisch. Normalerweise würde man meinen, dass dies nicht möglich sei. Aber in der Fantasie gibt es das also. Jetzt gebraucht mal eure Fantasie und erschafft damit eine Welt, in der Blumenampeln und Weihnachtsbäume eben doch zusammenpassen – nicht nur südlich des Äquators.“

„Dazu reicht meine Fantasie nicht aus“, erwiderte die Blumenampel. „Da kann ich mir schon eher eine Frau mit Fischschwanz vorstellen. Um eine Fußgängerzone mit Weihnachtsbäumen zu bestücken, wenn die Blumenampeln noch blühen, muss man schon städtischer Veranstalter sein.“

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