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2xhab ich gern gelesen
geschrieben von ORF.
Veröffentlicht: 03.11.2022. Rubrik: Unsortiert


Zutiefst enttäuscht!

Bin interessehalber zu der Stelle gegangen die gestern Hund freigelegt (ausgegraben) hat . Ein Nichthundebesitzer würde das Finden wichtiger Puzzleteile zur Thüringischen Geschichte, durch meinen Alf getätigt, abfällig als Scharren bezeichnen, nichtsdestotrotz sahen die Steinteile, die da zum Vorschein kamen, ziemlich alt aus. Pflichtbewusst hatte ich natürlich umgehend die Archäologen, sprich das Museum für Frühkunde in der nahegelegenen Landeshauptstadt informiert.
Jetzt war alles mit Planen abgedeckt, eine Menge Leute wuselten da umher und überall standen Schilder eingerammt mit der Aufschrift "Fotografieren verboten!" Als verlässlicher und folgsamer Staatsbürger habe ich mich daran gehalten. Schließlich haben die hier agierenden Personen ein Recht auf das eigene Bild und von den Steinrudimenten war eh im Moment nichts zu sehen. Ich nahm Hund kurz und fragte einen Vorübereilenden was wir da eigentlich gefunden hätten und warum alles mit Planen abgedeckt sei? Ja, ja, der Hund hat es gefunden, ich war nur zufällig dabei, gebe ich zu.
Der angesprochene Mensch der mit einem Auge bänglich immer nach unseren Harzer Fuchs Mix (aus dem Tierheim und ist kein Coronatier!) schielte, blubberte irgendwas von Winterfestmachung und das die eigentlichen Ausgrabungen erst nächstes Jahr begönnen und weg war er.
Ich fragte einen anderen Eierkopf, der ziemlich bedeutend wirkte, ob er mir Genaueres zum Alter der Fundstücke sagen könnte und wie denn die Ausgrabungstelle bei ihnen hieße weil ich doch insgeheim gehofft hatte das man sie nach Alf und mir benennen würde.
Etwa 2500 Jahre wäre diese ehemalige Baulichkeit alt, irgendwelche Hermunduren, Angeln oder Sachsen hätten wohl dazumal eine steinerne Trutz und Fluchtburg errichten wollen, lange vor Herausbildung des Thüringer Königreiches. Entweder weil sie Langeweile hatten oder es Not tat.
Über den Namen und die Örtlichkeit der Fundstelle sei vorerst der Schleier der Verschwiegenheit gebreitet um Massentourismus oder Sondengängerei von Schatzgräbern zu verhindern. Später, wenn das Areal richtig gesichert sei würde man es bestimmt nach dem führenden Archäologen, das sei er, benennen.
Auf erneutes Insistieren meinerseits das wir doch die Artefakte gefunden hatten, Hund und ich, zuckte er gelangweilt mit den Schultern und meinte so wären eben die Regeln der Wissenschaft.
Enttäuscht wendete ich mich ab, zerrte den Hund hinter mir her und schwor mir eines. In Zukunft lasse ich unseren Freund nicht mehr buddeln. Wer weiß was da zutage kommen könnte. Nee aber oh!
(ORF)

counter2xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von ORF am 04.11.2022:

Bedanke mich bei allen die diese Geschichte gern gelesen haben und das noch tun wollen! Vielleicht werde ich ja doch berühmt und dann fragt man hast du die Geschichten dieser Ikone der Literatur gelesen? Und wie schön wird es dann sein sich zurückzulehnen und mit einem einfachen JA zu antworten!!!

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