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3xhab ich gern gelesen
geschrieben von Onivido kurt.
Veröffentlicht: 19.04.2023. Rubrik: Unsortiert


Die Männer sind alle gleich

und die Frauen auch
Karneval! Und ausgerechnet heute musste sie wieder ihre Migräne plagen. Ausgerechnet heute, wo sie doch auf eine Party zu Henrik wollten. Henrik war ein Grossmaul, aber seine Parties wurden seinen Angebereien mehr als gerecht. Fred hatte sich eigens dazu ein Spiderman Kostüm eingehandelt. Nicht besonders originell fand Margaret, aber Fred wollte bestimmt seine Muskelpakete zur Schau stellen und sie verzieh ihm das, weil sie nach zwei Jahren in einem Bett mit ihm immer noch Hals über Kopf in den Blondschopf verliebt war. Mit allen Errungenschaften der modernen Pharma- Industrie zuzüglich der Hausmittel ihrer Grossmutter versuchte sie nun die Dinge noch zum Besseren zu biegen, aber die Pillen, die sie in ihrer Verzweiflung mit Kräutertees hinunterspülte, linderten ihre Kopfschmerzen keineswegs, dafür aber überkam sie auch noch eine starke Übelkeit. Sie erbrach sich..
Fred sass am Bettrand. Seine Hand auf ihrer Stirn war Balsam, bewirkte mehr als alle Arzneien. Sie fühlte sich schläfrig und fügte sich in ihr Schicksal. Der Schlaf würde ihr gut tun. Aber warum sollte Fred nicht zur Party gehen. Er hatte sich doch so darauf gefreut. Als sie ihm diesen Vorschlag machte, war er davon gar nicht begeistert. Er fragte sich, was er dort alleine anstellen sollte.
“Rede doch keinen Quatsch”, ermunterte ihn Margaret, “es sind doch auch Robert und Angie dort, ganz von deinem Busenfreund Günter zu schweigen, und die meisten anderen dürften auch kaum Unbekannte für dich sein. Sie sind doch fast alle Kumpel aus dem Fitness Center.”
Wegen Günter hatte sie ihre Bedenken. Er war ein Weiberheld und sie fürchtete seinen enthemmenden Einfluss auf Fred.
“Unsinn”, Fred ist doch kein Teenager mehr”, beruhigte sie sich.
Nach langem Hin und Her, liess Fred sich schliesslich davon überzeugen alleine loszuziehen.
Als er die Wohnung verliess war Margaret bereits eingedöst.
Sie erwachte ohne die geringste Spur von Kopfschmerzen. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass es noch nicht zu spät war um auch auf der Party aufzukreutzen. Ob Fred sie wohl in ihrer Verkleidung als Bauchtänzerin erkannte? Sie beschloss das Kostüm mit einer Gesichtsmaske zu ergänzen.
“Mal sehen was mein Herzgeliebter so alles treibt, wenn er sich unbeobachtet glaubt.”
Die Fete war voll im Schwung als sie dort ankam. Und schnell hatte sie ihren Spiderman ausgemacht. Er langweilte sich keinesfalls, tanzte mit allen Frauen und seine Hände schienen sich in Polypenarme zu verwandeln, sobald eine der verentkleideten Damen in seine Nähe kam. Margaret spülte den säuerlichen Geschmack der Eifersucht mit drei wodkalastigen Screwdrivern hinab.
Auf in den Kampf, Margaret! Sie gab sich einen Ruck und tänzelte hüftenschwingend an dem gerade an seinem Drink nippenden Spiderman vorbei. Der stellte hastig sein Glas auf den Fenstersims, schnappte ihre Hand und zog sie wortlos auf die Tanzfläche.
“Mist, er hat mich erkannt “, meinte Margaret.
Auf keinen Fall. Spiderman hatte schon ausgiebig gezecht und sich so sehr mit seiner Rolle identifiziert, dass er sogar seine Stimme verstellte. Margaret liess ihren Händen freien Lauf und ihre Aktion verfehlte die Wirkung nicht. Der Spinnenmann tanzte nur noch mit ihr. Als er seine Maske über den Mund hochschob und sie küsste, zog sie ihn zur Toilette und verriegelte die Tür. Sogar angetrunken hatte Spidey keine Schwierigkeiten sie der Schleier um ihre Hüften und des Tanga zu entledigen.
“Übung macht den Meister”, dachte Margaret ein wenig ernüchtert.
Deutlich mehr Probleme bereitete dem Wall Crawler das Unterteil seines eigenen Kostüms. Er zog es dann auch nur bis zu den Knien herunter.
Nach dem Orgasmus übermannte Margaret Bitterkeit. So ging das also. Gelegenheit und ein bischen Alkohol und schon tauschte ihr Geliebter sie mit einer anderen, trat ihr Vertrauen mit den Füssen. Einen Augenblick dachte sie daran ihre Maske abzunehmen und ihn mit der Situation zu konfrontieren. Sie entschied sich dagegen. Bestimmt würde er behaupten, er hätte immer gewusst, wer sie sei und er hatte nur mitgespielt, ganz im Sinne des Karnevals.
Sie zog es vor bei Gelegenheit mit einem anderen Mann zu tanzen und sich dann unbemerkt davonzustehlen.
Zuhause angekommen weinte sie sich in den Schlaf.
Bei Tagesanbruch erschien Fred. Er war nicht maskiert, stocknüchtern und mürrisch. Erschöpft warf er sich angekleidet aufs Bett.
“Kein Wunder,” dachte Margaret.
“Na, wie wars”, fragte sie mit frostigem Lächeln.
Er fasste ihre Hände und presste sie an seine Lippen.
“Scheisse”, sagte er. “Kaum war ich angekommen, als mich Herr Konrad anrief.
Emergency, das System der Vipbank war zusammengebrochen. Die ganze Nacht habe ich daran rumgefummelt.Gottseidank haben wir die Sache vor 6 Uhr morgens wieder hingekriegt.”
Margaret unterdrückte die Tränen.
“Verlogener Dreckskerl”, wollte sie schreien, aber stattdessen säuselte sie nach einer Weile:
“Armer Kerl, na ja besser so, was hättest du denn ohne mich getan”.
Es würde nicht lange dauern bis er sich in seinen Lügen verhedderte und sich selbst entlarvte.
“Stimmt, mein Herzchen”, sagte er un zog sie an sich.
Angeekelt wand sich Margaret aus seiner Umarmung. Fred schien dies nicht zu bemerken. Er drehte sich träge im Bett herum und sagte schläfrig:
“Aber du musst dir anhören was dem Günter passiert ist. Dem habe ich mein Spiderman Kostüm geliehen.”

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Gari Helwer am 23.04.2023:

Eine typische Onivido Geschichte, sehr lustig!
Aber, meinst Du nicht, Margaret hätte evtl. doch bemerken müssen, dass sie es nicht mit Fred zu tun hatte??? Egal, jedenfalls sehr spaßig zu lesen! LG




geschrieben von Onivido kurt am 23.04.2023:

Hallo Garj, ja die Geschichte ist ein bisschen weltfremd, aber mir fiel nichts besseres ein. Beste Gruesse///Onividp

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