Kurzgeschichten-Stories
Autor
Schreib, wie du willst!
Startseite - Registrieren - Login - Kontakt - Impressum
Menu anzeigenMenu anzeigen
3xhab ich gern gelesen
geschrieben von Onivido kurt.
Veröffentlicht: 25.04.2023. Rubrik: Unsortiert


Langer Nachmitag in New Orleans.

Eingestanden sie kamen schon angetrunken in New Orleáns an. Die Flugbegleiterin hatte sich in seinen Chef vergafft und vewöhnte sie seit dem Abflug in Miami mit einem Tom Collins nach dem anderen. Sein Chef stach bei den Frauen jeden Filmstar aus und so war es nicht aussergewöhnlich, dass bei ihrer Ankunft im Hotel bereits eine auf ihn wartete.
So schlenderte er allein die paar Blocks vom Hotel Marriot zur weltberühmten Bourbon Street. Es war Sonntag. Gerade war ein Jazzfestival zu Ende gegangen. Die Strasse wimmelte von Touristen. Aus allen Bars und Restaurants, Türen und Fenstern tönte live Musik. Jazz, Rock ´n Roll, Cajun,
“Ich wette 10 Dollar, dass ich weiss, wo du deine Schuhe gekauft hast”, sprach ihn ein schlanker Neger an,
“Dann weisst du mehr als ich”, antwortete er.
Der Mann zog beleidigt ab.
An einem Kiosk erstand er einen Hurricane. Die Stewardess hatte ihnen dieses Getränk empfohlen.
Es schmeckte wie Hustensaft und sah auch so aus.
“Was ist denn da drin?” fragte er die Verkäuferin
“I don´t know, but it stains - ich weiss nicht aber es macht Flecken”, gab sie zurück
Er fand es gesünder Bier zu trinken und nach einer Stunde bar hopping lehnte er reichlich alkohollastig vor einer Kneipe gegen eine der dünnen Säulen, die die Balkone stützen, die das Trottoir überragen. Die Musik aus der Bar hinter ihm und sein Alkoholpegel liessen ihn träumen. Nach einer Weile bemerkte er, dass sich auch jemand an die andere Seite der Säule gelehnt hatte. Zunächst sah er nur eine Hand, die einen supersize Papierbecher hielt. Neugierig lehnte er sich nach vorne ,um die Person in Augenschein zu nehmen. Eine junge Frau.
“Ist der Becher nicht zu gross für Sie?”
“Nicht wirklich, aber wenn Du einen Schluck willst…”
Sie hielt ihm den Becher unter die Nase. Er griff zu und nahm einen tüchtigen Scluck.
Das Aússehen der Frau ermunterte ihn sie als Gegenleistung zu einem Drink einzuladen.
Sie schien erfreut darüber.
“Gehen wir weg aus dieser Neppgegend “, meinte sie, “das ist nur was für Touristen.”
“Das ist genau was ich bin”.
“Aber ich bin aus New Orleáns, und kann dir ein bisschen was anders von der Stadt zeigen.”
Gerne ging er auf ihren Vorschlag ein. Marie war des Mädchens Name. Nicht Mary, wie sie betonte, Cajun wahrscheinlich, Kreolin auf jeden Fall.
Sie assen Jambalaya, schlenderten durch die Strassen und tranken hier und dort ein undefinierbares Mixgetraenk.Auch beim Sklavenmarkt kamen sie vorbei, einem herrschaftlichem Gebäude, bei dessen Anblick man sich nicht vorstellen kann, welchem widerlichen Zweck es gedient hatte. Verschmuzte, misshandelte Sklaven passten nicht zu diesem Gebäude, schon eher reiche Herren, die sich aus einer Ausstellung hübscher Sklavinnen etwas nach ihrem Geschmack heraussuchten.
Schliesslich verschlug es sie in eine Irische Pub. Hier liess seine sympathische Fremdenführerin die Katze aus dem Sack.
Sie wollte mit ihm ins Bett. Nur sollte dafür bezahlt werden. Von ihm natürlich.
Als er so höflich wie möglich ablehnte, war sie sichtlich verärgert.
“Do you have a problem?” presste sie hervor.
Jetzt ärgerte er sich auch. Wahrrscheinlich hielt sie ihn für schwul. Dass es Männer gibt, die keine Lust auf käuflichen Sex verspüren, konnte sie anscheinend nicht fassen.
“Like what”, schnappte er und erwartete einen spöttischen Hinweis auf seine vermeintliche sexuelle Orientierung.
“Well, I am a black woman.”
Lächelnd küsste er sie sanft auf beide Augen.

counter3xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

Einen Kommentar schreiben

geschrieben von ehemaliges Mitglied am 25.04.2023:
Kommentar gern gelesen.
Hola Onivido, gut beschrieben, das French Quarter in News Orleans, einer der Welt-Hauptstädte des Hedonimus' - Vergnügen aller Art, für jeden Geschmack und jede spezielle Spielart ist etwas dabei. Nur: Gratis gibt's nix. Vielleicht bringt der sanfte Augenkuss ja. einen Preisnachlass. Saludos, Horst...




geschrieben von Onivido kurt am 27.04.2023:

Hola Horst, das Geschichtlein wurde noch vor der Ueberschwemmung der Stadt geschrieben. Ich weiss nicht, wie es jetzt dort aussieht. Danke fuers Lesen und den Kommentar. Saludos ///Onivido

Weitere Kurzgeschichten von diesem Autor:

Die Männer sind alle gleich
Die Nordstreamsprengung ist schuld
Havanna-Syndrom
So eine Schande
Besuch im Land der Ethik