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2xhab ich gern gelesen
geschrieben von ORF.
Veröffentlicht: 11.03.2024. Rubrik: Satirisches


Bärlauch

Die meisten Geschichten fallen mir beim Hundegang ein und gestern war wieder so ein Tag. Das Team, welches sich in diesem Fall aus dem Haushaltsvorstand (zwei juristisch, voll zurechnungsfähigen und demzufolge auch belangbaren Personen unterschiedlichen Geschlechts) sowie Hund (ein, manchmal bellender Vierbeiner namens Alfy) waren auf der Fahnerschen Höhe (für Weiterwegwohnende, ein bewaldeter Höhenzug Nähe Erfurt/Gotha) in den Bärläuchern. Für Nichtauskenner, Bärlauch ist ein Gewächs welches Knoblauch ersetzen kann, vorzüglich riecht und jetzt und die nächste Zeit aus dem Boden sprießen kann. Wir sammeln diese Grünlinge seit Jahren in dieser Jahreszeit, natürlich nur für den Eigenbedarf. Leider gibt es immer wieder Zeitgenossen die auf die Schnelle möglichst viel Euro machen wollen und diese fahren oft mit Hänger oder LKW bis dicht an die Fundstellen dieser grünen und vor allen gut schmeckenden sowie bekömmlichen Pflanze. Auf Teufel komm raus wird dann abgeerntet. Der Ertrag wird auf Märkten verkauft, oftmals an total unbedarfte Mitmenschen. Da hoffe, zumindest ich, dass diese Raffgierskies von einem Forstbeamter ermittelt werden oder der Blitz sie beim Scheißen trifft, denn gewerbliches Sammeln von Bärlauch (Bä. in Zukunft) ist verboten.
Dazu kommt noch dass man den Bä. mit Maiglöckchen, Herbstzeitlosen oder dem gefleckten Aronsstab verwechseln kann und diese Verwechslungen enden oft tödlich. Holt man sich guten Glaubens das Zeug auf einem Markt sind die Verkäufer meist verschwunden wenn die ersten Vergiftungserscheinungen einsetzen, falls sich diese Sammler geirrt haben.
Und wer notiert sich schon den Namen oder ggf. die Nummernschilder von diesen Geldhaien oder deren Fahrzeugen.
Ich jedenfalls habe die Bä.- Sammelei schon einige Jahre gut überstanden und das höchste was mir hätte widerfahren können wäre ein Schädelbruch gewesen wenn ich eine Annahme von der Gattin verweigert hätte. Ok., hätte auch letal ausgehen können.
Jedenfalls markierte unser Hund die prächtigsten Exemplare des Bä. Die haben wir dann, großmütig, wie wir nun mal sind, für nachfolgende Sammler stehen lassen.
(ORF)

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