Zauberwald

An einem stillen Morgen begab sich Henriette das erste Mal in den umliegenden Wald. Sie und ihre Eltern waren umgezogen und alles war neu für sie. Ihr Haus stand mitten in der Natur. Man fühlte sich wie in einem Märchen. Henriette träumte davon, eines Tages hinaus in die weite Welt zu gehen. Sie wollte reisen, Städte wie New York, Nairobi oder Istanbul erleben. Doch jetzt war sie noch so jung und musste immerzu auf ihre Eltern hören. Also nur dieser Wald, dachte Henriette mit Bedauern. Sie ging hinein, obwohl ihre Eltern bestimmt wütend würden, wenn sie wüssten, wo sie war. Aber jetzt schliefen sie noch. Sie lief den kleinen Weg entlang und schaute nach links und rechts. Ein paar Vögel hier, ein Eichhörnchen da. Die Blätter raschelten und alles war sehr ruhig. Plötzlich schien der Weg vor ihr zu verschwimmen und vor ihr stand eine Gestalt. "Wer bist Du?", fragte Henriette. "Ich bin eine Fee. Und wer bist Du?", antwortete ihr Gegenüber. "Eine Fee? Es gibt keine Feen.". "Nur weil Du noch nie eine gesehen hattest, heißt es nicht, dass es sie nicht gibt.". Stimmt, dachte Henriette. "Ich heiße Henriette. Ich bin mit meinen Eltern in das kleine Waldhaus gezogen.". "Ah. Nun, dann will ich Dir etwas verraten. Ich gewähre Dir einen freien Wunsch. Weil Du so ehrlich bist. Was wünschst Du Dir?". "Ich wünsche mir, dass ich...". Plötzlich wusste Henriette nicht mehr weiter. Ja. Was wünschte sie sich eigentlich? "Ich weiß es nicht.". "Nanu? Ein Mensch ohne Wünsche. Das ist mir neu.". Die Fee lächelte und sagte: "Ich möchte Dir trotzdem einen Wunsch erfüllen, wenn ich darf.". "Ja.", sagte Henriette. Die Fee schaute voller Mitgefühl auf das junge Mädchen. Sie pustete Feenstaub aus ihrer Hand und der Feenstaub umhüllte Henriette. Das Mädchen fühlte sich ganz glücklich auf einmal. Alles glänzte und war voller Leichtigkeit. "Ich erfülle Dir, dass Deine Träume in Erfüllung gehen werden.", sagte die Fee. Henriette war plötzlich so glücklich. Sie bedankte sich bei der Fee und die Fee verschwand. Henriette ging nach Haus, bevor ihre Eltern erwachten. Sie lief in ihr Zimmer und schlief ein.

Mehr von Astrid: