Veröffentlicht: 18.07.2025. Rubrik: Total Verrücktes
Eine afrikanische Fabelgeschichte - Teil 5
Ihre Angst ist inzwischen gewichen und die Wolfsmilchhyäne beobachtete neugierig das Gebüsch, dessen Blätter wild raschelten und aus dem zwei Augen hervorschauten. Es war eine sternenklare Nacht und die Sterne funkelten um die Wette. Die Wolfsmilchhyäne schnupperte um eine mögliche Gefahr für sich und das Dzira fisi zu wittern, doch bis auf den Angstschweiß des etwas merkwürdigen Wesens, das jetzt zum zweiten Mal ins Gebüsch gesprungen war, war nichts zu riechen. Sie kicherte erneut etwas spöttisch und legte Ihren Kopf zwischen die Pfoten um im nächsten Augenblick dann wieder einzuschlafen. Es war ein tiefer und erholsamer Schlaf und die Nacht wich nun langsam der Morgendämmerung.
Beim ersten Sonnenstrahl knackste die Eischale. Es knirschte und krachte, während die Sonne aufging, dem Buschhupfer lief es in seinem Versteck eiskalt den Rücken hinunter, als die Kalkschale zersprang und ein graues, flusiges Küken mit großen Augen in die Welt spähte. Die Wolfsmilchhyäne war außer sich vor Freude. Ihr Singerl war zwar weder so elegant, wie die flauschigen Straußenbabies, noch von so beeindruckender Farbe wie die goldgelben Küken der Webervögel, doch es war liebreizend, wie es ein Mwana (= Kind) in den Augen der stolzen Mutter nur sein kann.

