Tanzabend

Ich lief durch das Mondlicht. Es schien silbern auf den Fluss, den ich von der Brücke in Venedig aus betrachtete. Ich versank vollständig in Gedanken und konnte meinen Blick vom dunklen Blau des Wassers nicht mehr abwenden. Plötzlich klopfte mir jemand auf die Schulter und ich riss mich zusammen und blickte hoch. Mein Freund Jack war erschienen. Wir waren verabredet, aber er war 30 Minuten zu spät und ich dachte schon, er würde nicht mehr kommen. "Hey.", sagte ich zögerlich. "Hi.", erwiderte er und lächelte verlegen zurück. "Wollen wir losgehen?", fragte er. "Ja. Wohin entführst Du mich heute?", fragte ich. "Das wirst Du schon sehen.". Wir liefen los. Venedig war so schön. Ich fühlte mich als wäre ich in einem Roman gefangen. Aber alles um mich herum war echt und ich sog die Atmosphäre vollständig auf. Jack war ich hier zum ersten Mal begegnet. Wir waren hier beide im Urlaub. Keiner von uns kannte Venedig zuvor. Es war schön nicht allein den Urlaub zu verbringen. Jeden Abend gingen wir woanders hin. Jack fühlte vorsichtig nach meiner Hand. Ich war so glücklich. Es war das erste Mal, dass wir uns näher kamen. "Wir sind gleich da.", sagte er. Kurze Zeit später hörte ich Stimmen und Musik. Wir erreichten ein kleines Café. Die Menschen lachten und waren in guter Stimmung. Überall hingen Lichterketten und die Menschen tanzten zu schwungvoller Musik. Jack zog mich zu sich heran, sah mir tief in die Augen. Ich wurde nervös und drehte mich weg. "Was ist?". "Alles gut.", sagte ich schnell. Jack ließ sich nicht beirren. Er fragte: "Wollen wir tanzen?". "Ja.". Wir tanzten erst ganz vorsichtig. Aber nach ein bisschen Zeit wurden wir lockerer, lächelten uns zu und tanzten immer fröhlicher. Ich war lange nicht mehr so glücklich gewesen. Eine Stunde später waren wir völlig außer Atem und kamen zum Stehen. Wir zogen uns langsam zurück und ich würde diesen Abend nie wieder vergessen.

Mehr von Astrid: