Bittersüße Gefälligkeiten

Es war ein verregneter Tag. Ich wollte eigentlich in meiner Wohnung bleiben, die Decke über den Kopf ziehen. Doch meine Mutter rief an. Meine Großeltern waren zu Besuch und meine Mutter wünschte sich sehnlichst, dass ich vorbei käme. Ich war zwar komplett müde, konnte aber auch nicht nein sagen. Also meinte ich nur, dass ich so gegen 13 Uhr da wäre. Ich hatte noch fünf Stunden Zeit und legte mich noch einmal kurz schlafen. Dann um 9 Uhr wachte ich noch einmal auf. Ich verbrachte den Vormittag entspannt. Um 12 Uhr musste ich los. Ich rappelte mich auf. Und stieg in den Bus. Als ich um 13 Uhr bei meiner Familie ankam, begrüßten mich alle herzlich. Der Stress der letzten Wochen lag mir in den Gliedern und ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen. Wir unterhielten uns über Gott und die Welt und hatten eine wirklich schöne Zeit. Am Abend wollten meine Großeltern noch einmal spazieren gehen. Wir gingen alle zusammen nach draußen. Meine Großeltern wollten noch zwei Tage in Berlin bleiben. Und es war geplant, dass noch mehr Verwandte die nächsten Tage dabei sein würden. Sie fragten mich, ob ich auch käme. Sie würden sich sehr freuen. Wieder konnte ich nicht ihren Wunsch nicht ausschlagen. Und willigte ein. Spät abends ging ich nach Haus und schlief schnell ein. Am nächsten Morgen merkte ich, wie erschöpft ich war. Es war nun mal etwas Besonderes, wenn die Familie da war. Aber das Leben läuft nicht immer nach Plan und momentan war ich mit der Energie leider sehr weit unten. Heute war viel geplant. Und eigentlich hätte ich voller Elan sein müssen. Doch ich konnte irgendwie nicht. Egal wie oft ich versuchte, loszugehen, etwas hielt mich davon ab. Am Ende entschied ich abzusagen. Ich glaube, meine Familie respektierte meine Entscheidung.

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