Veröffentlicht: 26.10.2025. Rubrik: Total Verrücktes
Fernsehzeitung einmal ganz anders
Ich kellnere aushilfsweise in Rosins Restaurants, während der Sternekoch aufräumt und die schöne Sophie kocht. Das Restaurant nimmt heute am „Mein Lokal, dein Lokal“-Wettbewerb teil und so ist die Stimmung etwas explosiv, da überall Fernsehleute rumlaufen oder im Weg stehen.
Plötzlich entern die Wollnys, eine schrecklich große Familie, das Lokal. Sie nehmen äußerst geräuschvoll am großen Tisch neben dem kleinen Platz. Dort sitzt bereits die aufgetakelte Shopping-Queen. Diese fällt vor Schreck sofort der Löffel mit Tomatensuppe auf das viel zu enge und kitschige Kleid, in dem sie mehr wie eine Presswurst kurz vorm Platzen ausschaut, als gut gekleidet.
Guido ist nicht anwesend, da er zu Hause im Glück in Köln 50667 ist. Dort versuchen der Trödeltrupp und die Geissens gleichzeitig, seine Messi-Wohnung zu entrümpeln. Die Shopping-Queen wendet sich vertrauensvoll an mich: „Hilf mir, ich bin jung, pleite und verzweifelt“, worauf ich nur erwidere: „Und hässlich wie die Nacht.“ Das perfekte Dinner hatte sich damit für sie endgültig erledigt und ihr Blick war eine Mischung zwischen Tüll und Tränen.
Hart aber herzlich widme ich mich wieder den anderen Gästen, als die Tür aufgeht und die Rosenheim-Cops aufschlagen. Im Schlepptau haben sie den Mentalist, der keine Sekunde verliert und die Örtlichkeit sofort gründlich inspiziert. „Die Klinik am Südring wurde zum Tatort.“ Eröffnete einer der Cops: „Dort wurde beim Sex-Akt ein erzwungener Frauentausch beobachtet. Vom Täter fehlt noch jede Spur, deshalb suchen wir mit Unterstützung der Soko Stuttgart und CSI Miami in der Umgebung nach dem Täter.“
Ein Gast wendet sich an den Bullen: „Wie soll der denn ausschauen?“ „Wir wissen nur, dass er ein Ding wie Two and a Half Men haben soll. Unter uns gesagt: Die Schwester ist vom Sturm der unerwarteten Liebe noch ganz benommen, aber die jungen Ärzte kümmern sich bereits in aller Freundschaft um sie.“ „Ein Ding wie Two and a Half Men habe ich auch!“, prahlt der Gast. „Ich war aber die ganze Zeit über hier. Wo habt ihr denn schon überall gesucht?“
„Wir waren bereits im Großstadt-Revier und auch in der Lindenstraße unterwegs. Kollege Watzmann ermittelt am Hafen, da er einen Notruf von der Hafenkante erhielt. Bis jetzt aber noch keine heiße Spur. Entschuldigen Sie die Störung, ich bekomme gerade vom Mentalist, das Zeichen, dass hier alles in Ordnung zu sein scheint und wir weiterziehen können.“
Nach dem Blaulicht-Report kommt endlich der Hauptgang aus der Küche. Die Kochprofis haben bei ihrem Einsatz am Herd von alldem nichts mitbekommen und so können sich die Wollnys endlich den Bauch vollschlagen, während ich ihnen den Schampus nachschenke.

Nach Feierabend treffe ich kurz die Fischerin auf der Lindenstraße, die immer noch auf der Suche nach ihrem Mr. Right ist, nachdem sie bis dato nur an Predators geraten ist, die ihre Seele Stück für Stück auseinandernahmen. „Hey Schatz“, begrüße ich sie aufmunternd. „Bist du wieder auf der Suche vom Plunder zum Prachtstück?“ Und nehme die Frau in Schwarz kurz in den Arm. „Nein, ich bin auf dem Weg zum Team Ninja Warrior Germany, um mich dort zu bewerben!“ „Hui, nicht schlecht.“ Nicke ich anerkennend. „Ich glaube zwar nicht, es direkt zu schaffen, aber vielleicht über die Lucky Loser weiterzukommen“, gibt sie selbstkritisch zu.
„Dann wünsch ich dir viel Glück bei dieser Mammutaufgabe“, verabschiede ich sie und drück ihr noch einen Kuss auf die Wange. An der nächsten Ecke sehe ich RoboCop stehen, der gerade Reinhold Beckmann trifft, um ihm die kalte Wahrheit zu unterbreiten. Ich habe aber keine Zeit zum Zuhören, da ich auf dem Weg bin, 7 Töchter zu treffen. Der beste Ort dafür ist das Gasthaus zur Themse mit seinen gut gedämmten Hinterzimmern. Dort kann ich ihnen ungestört das beste Stück vom Braten präsentieren, den ich nur zärtlich „The Big Lebowski“ nenne. Heute kommen Camilla, Kate und Meghan zuerst in seinen Genuss, schwöre ich mir, da sie beim letzten Mal einfach zu kurz gekommen sind.
- Ende -
(Handlung fiktiv, Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind ganz, ganz zufällig.)
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