Veröffentlicht: 04.10.2025. Rubrik: Lyrisches
Unter dem Mondlicht einer Winternacht
Ein Dasein, das keine Wörter gebiert, die in der Lage wären, einer Zukunft Richtung zu geben. Wie Schneeflocken in einer kalten Wintervollmondnacht rieselt die Zeit vom Firmament und erzählt Geschichten, die weit ab jeglichen Geschehens in die Seele träufeln. Sich der Stille hingebend, schlägt ein Herz, und in seiner Einsamkeit ist nicht eine Reflexion zu vernehmen.
Sein kraftvolles Schlagen erzeugt keinerlei Echo und verhallt ungehört in den Weiten der Vergangenheit. Melancholie zieht sich wie ein bewegtes Gemälde im seichten Tanz der Flocken. Melodien klopfen an Erinnerungen, über die man längst ein tiefes Schweigen legte. Sie brauchen nie wieder erweckt zu werden, haften aber wie Ballast an Füßen, die bereits viele Spuren im Schnee einer gefühlten Ewigkeit hinterließen.
Die Nacht wird noch lange wirken und an seine Dunkelheit gefesselt ist das Mondlicht ein Funke Hoffnung, der dem neuen Tag den Weg bereitet. Ausharren, ohne in seiner Schwermut unterzugehen, ist das Gebot, dem es Beachtung zu schenken gilt.
Denn eines ist gewiss: Im letzten Ton und im ersten Strahl der aufgehenden Sonne wandelt sich das Düstere, und in Gedanken wird ein Leben erweckt, das nur nach vorne gerichtet sein wird, ohne jemals das bereits Erlebte zu vergessen.

