Chaos Engel – Kontrolle: Ich bin deine Grenze (Triggerpotenzial)

Heroische und glückliche Zeiten verfestigen sich in einer gefährlichen Routine.
Alles ist geordnet und in absoluter Kontrolle.
“Diese Närrin und noch närrischer sind diejenigen, die glauben, dies hält ewig!”
Dein Silberschein hilft dir auch nicht mehr, Iskalon, alter Freund!
Ich habe bereits mein Gefäß. Es wird Zeit!”
Die ewige Schwärze löst sich auf und sammelt sich zu einem Baby.
Kein Schrei, aber der kleine, zarte Brustkorb zuckt auf und ab.
Ein anderes Herz, ein schwarzes Herz, schlägt härter und schneller als das menschliche Herz.
Zarte violette Augen, weit aufgerissen, glucksen bei jedem Herzimpuls.
Rapide wachsen Haut, Muskeln und Knochen.
Geräusche von brechendem Geäst und splitterndem Fels schallen aus dem Körper.
Weibliche Formen entwickeln sich aus dem Gefäß.
Das Glucksen weicht einem Keuchen und verzerrtem Schreien.
Mit dem Gesicht hinuntergebeugt erstreckt sich ein gekrümmter Rücken in die Höhe.
Neben der Wirbelsäule brechen zwei weitere Knochen hervor.
Erst ein nacktes Gerippe, das langsam, wie gewebt, von feinen violetten Fäden durchzogen wird.
Schweiß läuft von ihrem Kinn, während die Lunge und das schwarze Herz alles daransetzen, um dem Körper die nötige Kraft zu geben, diese Transformation zu überstehen.
Federn entwickeln sich aus dem herausgestochenen Knochen.
Das Atmen fällt nun leichter, da die Flügel ausgewachsen sind.
Sie findet Kraft zum Aufstehen.
Schützend vor der Blöße bedecken instinktiv die Flügel ihren Körper.
Die Augen blicken wild umher, ohne zu wissen, wer oder was sie überhaupt ist.
Es raschelt neben ihr, und sie zittert vor Unwissenheit.
Ein Mensch mit Pfeil und Bogen springt hervor und zielt auf sie.
“Was machst du hier, Frau, und das so spät in der Nacht?
Bist du alleine? Na los, rede!!”
Die Federn zittern, und Angst spiegelt sich in ihren Augen.
Der Schütze wollte sich nähern, doch wie erstarrt bleibt er stehen.
Seine Augen weiten sich, während er eine Klinge betrachtet, die sich an der Flügelspitze aus einer der Federn geformt hat.
Seine Kehle versucht, einen Ton herauszupressen, doch der Druck des Blutes, das warm auf der Haut läuft, verhindert jegliche Schallerzeugung.
Dröhnende Worte:
“Dies ist meine Manifestation, du rührst keinen Finger an mir, verrecke in deiner eigenen Larche.”
Wie ausgewechselt betrachtet er die Flügel, die sich weit öffnen, und ein Gesicht, das absolut keine Ängste mehr hat.
Die violetten Augen nähern sich seinen.
“Für so eine dreckige Seele wie deine gibt es einen besonderen Platz im Tod.”
Die Wärme entweicht der Kälte, und sein Körper sackt bewusstlos zusammen.
Erneut legen sich die Flügel schützend vor ihren Körper.
“So können wir nicht fliegen, wenn die Flügel die ganze Zeit verschränkt vor dem Körper verharren.”
Violette Linien durchziehen ihren Körper, und ein schwarzes Kleid entsteht nahtlos vom Oberteil in einen Rock aus zerrissenen Fetzen.
Die Flügel bewegen sich in eine entspannte Position.
“Na komm, Nyxara, lass uns Chaos in die Ordnung bringen.”
Ihre violetten Augen fokussieren den Himmel, und mit einem gewaltigen Satz erhebt sich der neu geborene ChaosEngel in den Nachthimmel.
Nur Iskalons Silberschein verharrt an Ort und Stelle.

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