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geschrieben 2025 von Rautus Norvegicus (Rautus Norvegicus).
Veröffentlicht: 15.08.2025. Rubrik: Spannung


Die Baustelle

Hartmut fühlt sich unwohl. Das liegt nicht nur an dem kühlen, regnerischen Morgen. Und nicht daran, dass er seiner täglichen Arbeit als Beton-Facharbeiter nachgeht, nein, er arbeitet gerne in seinem Beruf. Die körperlich fordernde Arbeit macht ihm großen Spaß, einen Job am Schreibtisch will er sich gar nicht vorstellen. Es liegt an dieser Baustelle!

Seit einem Jahr ruht sie, dem Bauherren war damals das Geld vorübergehend ausgegangen, jetzt geht es weiter, wo damals pausiert wurde. Er hat den ganzen Tag durchmalocht, nur zehn Minuten Mittagspause gemacht, will
schnell weg von diesem Ort. Denn genau hier, in diesem Boden, liegt ein großes Geheimnis, das Hartmut am liebsten vergessen würde! Damals erschlug er im Suff einen Obdachlosen, der hier im Rohbau genächtigt hatte. Hartmut hatte ihn nach einer ausgiebigen Zechtour hier angetroffen und in einer Aufwallung des Zorns zu Tode geprügelt!

Den Toten hatte er hier in eine Mulde auf den Boden gelegt und kurzerhand in der Frühe am kommenden Arbeitstag einbetoniert. Heute ist er das erste Mal wieder hier, auf dieser Baustelle, arbeitet konzentriert und genau, bis die Dunkelheit anbricht. Er fühlt sich kaputt und müde, setzt sich auf den Betonboden, legt sich ein großes Stück Wellpappe unter den Hintern, um nicht auszukühlen. Der Schlaf übermannt ihn.

Nach Stunden wacht er auf, es ist stockdunkel und totenstill um ihn herum. Eiligen Schrittes will er diesen, bei Nacht doch sehr unheimlichen Ort verlassen. Da passiert es! Gerade, als er die Stelle betritt, wo der umgebrachte Obdachlose unter dem Beton ruht, fährt dort eine knöcherne Hand aus dem Boden und umgreift mit eisernem Griff seinen rechten Fuß!

Voller Panik will er sich lösen, schwitzt Angstschweiß und fleht innerlich zu Gott, dass dieser ihm helfen möge! Aber Hartmut spürt, dass es kein Entkommen aus dem unbarmherzigen Griff des erschlagenen Obdachlosen gibt. Es dauert nur noch einige Sekunden und Hartmut erleidet vor Grauen und purem Entsetzen einen tödlichen Herzstillstand!

Am nächsten Morgen finden seine Arbeitskollegen ihn am Boden, mit weit aufgerissenen, panischen Augen. Um seinen Knöchel hatte sich locker ein herum liegendes Elektrokabel gelegt. Hartmut hätte es einfach abstreifen können, doch allein das Wissen um eine Leiche im Boden ließ ihn unüberlegt und panisch werden. So brachte ihn letztlich sein schlechtes Gewissen um!

Ende

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Babuschka am 15.08.2025:
Kommentar gern gelesen.
Lieber Rautus,
sehr spannend geschrieben. Es ist recht gruselig, wie die knöcherne Hand nach Hartmuts Fußknöchel greift, da dachte er freilich nicht mehr logisch. Ich kann mir nicht helfen, aber er tut mir nicht besonders leid.
LG Babuschka




geschrieben von Rautus Norvegicus am 15.08.2025:

Liebe Babuschka,

irgendwie sind die fiesen Stories doch die etwas spannenderen. Hoffe du träumst heute Nacht nicht von Händen oder so!

Liebe Grüße
🙂
Rautus




geschrieben von Babuschka am 15.08.2025:
Kommentar gern gelesen.
Nun, ich hoffe, dass in meiner Wohnung keine Leichen einbetoniert sind.

Vielleicht sollte ich auch einmal eine richtig fiese Story schreiben, die mich selbst nicht mehr ruhig schlafen lässt.
LG Babuschka

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