geschrieben 2025 von Rautus Norvegicus (Rautus Norvegicus).
Veröffentlicht: 10.11.2025. Rubrik: Total Verrücktes
Das Ding aus dem Keller (Total Verrücktes)
Bumm-Schmatz, Bumm-Schmatz, Bumm-Schmatz. Ekelige Geräusche, aber davon durfte ich mich jetzt nicht bremsen lassen, sonst würde ich bestimmt umgebracht!

Ich hatte den Weg aus dem Keller die Treppe bis hier herauf geschafft, lief, besser gesagt humpelte, mit nur noch einem gesunden Fuß. Jedes Mal, wenn ich mit meinem linken Beinstumpf auftrat, schoss ein furchtbarer Schmerz durch meinen gesamten Körper. Ratten, Spinnen, Käfer und Mäuse, und auch ein dicker Regenwurm hatten sich im Laufe der Jahre, kreuz und quer mit allen möglichen Kellerbewohnern gepaart. Als Ergebnis war dieses Ding entstanden.
Es lauerte hinter dem mehr als mannshohen Heizöltank im Öl-Keller, daraus wurden die Heizöfen im Haus gespeist, die im Winter in den Wohnungen für behagliche Temperaturen sorgten.
Es sah grauenhaft aus, rundes Gesicht auf medizinballgroßem Kopf, bedeckt von dicht an dicht stehenden, borstigen Haaren. Rotglühende Augen, die tief in ihren Höhlen lagen. Messerscharfe Schneidezähne und zwei gezackte Fangzähne, rechts und links im Unterkiefer. Plötzlich hatte es sich vor mir erhoben, als es mir aus seiner Deckung in den Weg trat!
Entsetzt schnappte ich nach Luft, als ich es sah, rannte sofort los, nur weg von diesem Ding. Mir war sofort klar, dass ich ihm körperlich nichts entgegenzusetzen hatte und trat die Flucht an! Am Beginn der Kellertreppe übersah ich ein stählernes Profilblech mit messerscharfen Kanten, geriet mit dem linken Fuß darunter und schnitt in glatt ab, denn auch der Knochen wurde wie Butter durchtrennt! Als ich oben auf der Treppe
angelangt war, verließen mich die Kräfte und Sinne.
Als ich wieder zu mir kam, saß das Ding direkt neben mir! Es hatte sich offensichtlich verändert. Diese furchtbaren Zähne waren verschwunden, seine Augen blickten gütig. Es hatte meinen abgetrennten Fuß in seiner Hand. „Warum hast du Angst vor mir, was redest du dir nur ein? Ich habe dir doch gar nichts getan,“ sagte es mit freundlicher Stimme und nahm kurz meinen Beinstumpf in seinen Mund, drückte dann den losen Fuß dagegen.
Dabei lehnte es sich über mich, lag halb auf mir. Überrascht bemerkte ich, dass das Ding warm und seine Haare weich und flauschig waren. Mein Beinstumpf wurde warm und plötzlich spürte ich wieder meinen Fuß. Er gehörte erneut fest und für immer zu meinem Körper, ich hatte keinerlei Schmerzen, war beseelt von Zufriedenheit! „Wer bist du?“, fragte ich staunend. Es lächelte mich an. „Ich bin die Fantasie“, sagte es und ging.
…..................................................................Ende..................................................................................
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