geschrieben 2025 von Rautus Norvegicus (Rautus Norvegicus).
Veröffentlicht: 29.06.2025. Rubrik: Märchenhaftes
Das Märchen vom Hamster mit der goldenen Nase
Es war einmal ein Goldhamster, der lebte vor langer Zeit mit seiner Familie in ärmlichen Verhältnissen im Hamsterland. Er lebte gemeinsam mit seinen neun Geschwister-Hamstern im
tiefen, dunklen Tannenwald im Haus einer alten, aber gutmütigen Hexe.
Nachdem er seine Schulzeit erfolgreich mit der mittleren Goldhamsterreife hinter sich gebracht hatte, suchte er sich eine Lehrstelle, er wollte eine solide Goldhamsterhandwerker Laufbahn einschlagen. So schnürte er sich ein Bündel mit den wichtigsten Sachen, schulterte dieses und zog in die weite Welt hinaus, um eine passende Lehrstelle zu finden.
Zuerst kam er an einem Schweinestall vorbei, trat ein und fragte das nächste Schwein, ob er hier etwas lernen könne. „Nun,“ meinte das Schwein grunzend, „das Einzige, was du hier lernen kannst, ist pfeifen. Dafür sind Schweine bekannt, nicht umsonst heißt es: Ich glaube, mein Schwein pfeift!“
Und zur Demonstration stieß das Schwein einen schrillen Pfiff aus.
Der Goldhamster hielt sich kopfschüttelnd seine empfindlichen Ohren zu und trippelte weiter in den Stall hinein. Dort unterhielt er sich noch mit einer Pottsau, die gerade aus einem großen Pott Kaffee soff, und mit einem
Dreckschwein, welches sich wohlig im Dreck suhlte. Er kam jedoch jeweils zu dem Schluss, dass er so nicht den Rest seines Lebens verbringen wolle.
Nachdem er sich von den Schweinen verabschiedet hatte, traf er auf einen großen Hund. „Du, großer Hund, ich suche eine Lehrstelle, könntest du mir raten, was ich tun soll? Was hast du gelernt?“ „Ich bin ein großer, starker Schäferhund und hüte Schafe, das ist nichts für einen kleinen,
schwächlichen Goldhamster wie dich,“ knurrte der Schäferhund mit einem arroganten, wenn auch hungrigen, Blick auf den kleinen Goldhamster hinunter.
Langsam wurde der Goldhamster unruhig, konnte er doch keinen geeigneten Lehrberuf für sich finden. So kam es, wie es kommen musste: Für den kleinen Goldhamster blieb nur noch der Gang in die Selbstständigkeit.
In Südamerika kaufte er eine Goldmine und ließ diese von
Hunderttausenden kleinen Goldhamstern ausbeuten. Die Geschäfte liefen gut, auch weil er in Entwicklungsländern nur Dumping-Löhne zahlte, so dass der Goldhamster sich eine goldene Nase daran verdiente!
Diese goldene Nase wiederum weckte Begehrlichkeiten bei Räuber Hotzenplotz, ein allen bekannter und berüchtigter Hehler und Ganove. Der böse Räuber wollte des Hamsters güldene Nase abschneiden und für viele Dukaten verkaufen!
Die gute Fee, die auch schon mal einen Lebensmüden vor dem Selbstmord bewahren wollte, hörte jedoch von diesem grausamen Plan und verwirrte mit einer Fee-Zauberei die Sinne des Räuber Hotzenplotz. Der vergaß daraufhin, wer er war und was er vorhatte und lebt jetzt als Ratte mit Demenz in der Kanalisation des Märchenwaldes.
Der Goldhamster jedoch eilte zurück in die Zivilisation, suchte sich eine nette Menschen Familie und läuft nur noch im sicheren Hamsterrad. Dafür braucht er keine Lehre machen, das kann er auch als ungelernter Hilfshamster. Immerhin hat er jetzt eine goldene Nase! Und wenn er nicht gestorben ist,
läuft er heute noch!
Ende

