geschrieben 2025 von Kairos Prime (KairosPrime).
Veröffentlicht: 13.12.2025. Rubrik: Fantastisches
Letheion - Sprungtest
Letheion – Erster Sprungtest (Teegarden b) ist eine eigenständige Begleitgeschichte. Du musst die Aletheia-Romane nicht kennen, um ihr folgen zu können. Wenn du später tiefer einsteigen willst, findest du dort die größeren Zusammenhänge – hier genügt ein Satz: Die Menschheit steht an der Schwelle zu einer neuen Art von Raumfahrt, und niemand ist sich sicher, ob sie schon weiß, was sie da eigentlich öffnet.
Die Welt in Kürze
Die Geschichte spielt in einer Zeit, in der der Orbit kein Mythos mehr ist, sondern Infrastruktur: Es gibt eine große Raumbasis, Dockbetrieb, Sicherheitszonen, Medienakkreditierungen – und genug Routine, dass selbst historische Tage mit Durchsagen beginnen.
Gleichzeitig ist der große Traum der interstellaren Reise lange ein Gerücht geblieben. Vor über dreißig Jahren wagte ein Forschungsschiff namens Aletheia einen Sprung in Richtung Sagittarius A* – das galaktische Zentrum. Es gibt Dossiers, Zahlen und Legenden, aber keinen endgültigen Beweis, was damals wirklich geschah. Die Aletheia verschwand; zurück blieben Mythen und Archivfragmente.
Seitdem ist aus Theorie ein Programm geworden. Eine Ingenieurin und Wissenschaftlerin, Dr.-Ing. Elaya Rin, hat die zugrundeliegenden Berechnungen weitergeführt und die Technologie in eine Form gebracht, die man nicht mehr nur denken, sondern bauen kann: die Letheion.
Der Resonanzkorridor
Der zentrale Begriff dieser Geschichte lautet Resonanzkorridor: ein Verfahren, bei dem Raum und Zeit so „gekoppelt“ werden, dass mehrere Lichtjahre nicht in Jahren, sondern in Tagen überbrückt werden können. Die Fachsprache dazu ist kühl, fast banal – und genau das ist Teil der Spannung: Man spricht über etwas Weltveränderndes, als ginge es um eine neue Bahnlinie.
Wichtig ist: Im Korridor gibt es kein normales „Draußen“. Keine Sterne als stabile Referenz, keine vertraute Navigation. Man bewegt sich entlang von Parametern, Feldstärken, Eigenfrequenzen – und muss im entscheidenden Moment akzeptieren, dass Positionsbestimmung und Sicherheit nicht mehr an Sicht, sondern an Modelle gebunden sind. Im Text fällt dafür ein Satz, der wie ein Leitmotiv wirkt: Vertrauen in Modelle kann sich wie Glauben anfühlen.
Was bei diesem Flug getestet wird
Der Sprungtest hat ein bewusst „mittleres“ Ziel: Teegarden b, etwa 12,5 Lichtjahre entfernt. Nicht, weil es das Ende der Träume wäre – sondern weil man hier erstmals öffentlich zeigen will, dass der Korridor nicht nur in Simulationen existiert.
Das nominale Profil ist klar umrissen:
- etwa 3 Tage Beschleunigung ab der Orbitalbasis
- etwa 4 Tage Transit im Resonanzkorridor
- ein Beobachtungsfenster im Zielsystem (geplant 6 Stunden, mit Option auf Verlängerung)
- etwa 4 Tage Rückflug im Korridor
- Abbremsen, Andocken, Presse.
Neben den technischen Zielen läuft noch ein zweiter Test: die Erprobung von Bordprotokollen für zivile Mitreisende – Wissenschaft, Politik, Medien. Denn dies ist nicht nur ein Flug, sondern auch ein Ereignis, das „erzählt“ werden soll.
Wie diese Geschichte erzählt wird
Du erlebst denselben Flug nicht aus der Perspektive der Konstrukteurinnen oder der Flight-Crew, sondern aus der Sicht eines eingeladenen Reporters.
Das ist Absicht: Ein Reporter muss zugleich verstehen, zweifeln, vereinfachen – und merkt sehr schnell, dass zwischen PR-Grafiken, offiziellen Kommunikationslinien und dem, was sich im Schiff wirklich anfühlt, ein Abstand liegt, den man nicht mit Adjektiven schließen kann.
Diese Perspektive macht den Text „einsteigerfreundlich“: Fragen, die du als neue Leserin oder neuer Leser stellen würdest („Was passiert da eigentlich? Was spürt man? Woher soll man wissen, dass es klappt?“), werden im Laufe der Handlung gestellt – manchmal beantwortet, manchmal bewusst offen gelassen.
Spoiler-Hinweis
Die Geschichte spielt parallel zu einem Umbruch im Aletheia-Zyklus. Es wird Namen und Andeutungen geben, die in den Romanen größer verankert sind, aber hier nicht vorausgesetzt werden. Spoiler werden möglichst vermieden – ganz verhindern lässt es sich nicht, weil dieser Flug eben genau an der Schwelle zur „neuen Ära“ steht.
Die eigentliche Geschichte ist im PDF.
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