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2xhab ich gern gelesen
geschrieben 2020 von Dan Prescot (Dan Prescot).
Veröffentlicht: 01.09.2020. Rubrik: Fantastisches


Traumbaum

Du gehst die Straße entlang. Rechts von dir zieht sich schon eine ganze Weile eine hohe, dichte Hecke entlang. Es ist warm und du bist entspannt, ohne Hast oder bestimmten Gedanken schlenderst du dahin. Nach einiger Zeit wird die Hecke durch eine genauso hohe, alte Holztür unterbrochen. Nachdem du die Tür eine Weile betrachtet hast, drückst du die Klinke nieder. Die Tür ist verschlossen. Einem Impuls folgend, fasst du in deine rechte Hosentasche und findest einen Schlüssel. Du weißt nicht wann und warum dieser Schlüssel in deine Tasche gekommen ist, aber das ist auch nicht wichtig. Wie selbstverständlich steckst du den Schlüsselt in das Schlüsselloch und entriegelst die Tür. Die Klinke lässt sich drücken und das Tor schwingt leicht und leise in eine weite Wieselandschaft hinein.
Sobald du durch die Pforte schreitest, schließt sich die Tür ohne Geräusche und sperrt die Stadt, die Menschen und die Geräusche aus. Dein Blick schweift über eine grenzenlose Wiese. Das Licht wärmt deine Haut und eine leichte Brise streicht dich, wie eine flüchtige Berührung. Ganz selbstverständlich gehst du weiter über die Graslandschaft. Dann vernimmst du das Murmeln eines Baches und folgst dem Geräusch. Als du dem Wasserlauf näherkommst, fühlst du die kühle Frische, die Reinheit des Wassers. Ohne Hast streifst du deine Schuhe ab. Wie deine Füße in das klare Nass tauchen, spürst du wie alles Schwere und Belastende fortgetragen wird. Leichtigkeit und Klarheit erfüllen deinen Geist. An dem Ufer verweilst du eine Weile. Lauscht den Geschichten, die an dir vorbeigetragen werden. Schaust den Zeiten und dem Wandel um dich herum.
Dann wird es Zeit für dich weiterzugehen. Eine Weile folgst du dem Bach. Verstreut in der Wiese erkennst du einige Bäume. Auch aus der Entfernung kannst du sehen wie mächtig diese Bäume sind. Große kräftige Stämme mit ausladenden Ästen und hohen Kronen. Mit leichtem Schritt und ohne Hast gehst du in ihre Richtung. Bald kannst du sehen wie am Horizont eine große Kuppel auftaucht. Ein hohes Gebäu-de die die Kuppel trägt, strahlend wie Elfenbein. Als du näherkommst erkennst du die gewaltige Pforte in dem Eingang zu dem Gebäude. Die Pfeiler des Gebäudes spiegeln wie Silber das Licht. Die Kuppel ist blau wie der Himmel. Als du die Pforte erreichst siehst du eine zweiflüglige Eichentor, um viele Male größer als du. Viele Bilder sind in die Tore geschnitzt. Erzählen Geschichten von Helden und Schönheiten, Ungetümen und treuen Gefährten, Gut und Böse. All das siehst du, als du ohne Mühe die Türen aufschiebst. Eine weite, hohe Halle in hellem Licht erwartet dich. In der Mitte der Halle wächst der schönste Baum, den man sich vorstellen kann. In dem Licht funkeln seine Blätter wie Sterne. Bilder bewegen sich darauf. Jedes Blatt erzählt eine Geschichte. Ein Ast erzählt Geschichten um Ritter. Ein An-derer von Freunden. Der Nächste von Sternen und wieder ein Anderer von Schurken. Zu viele, um sie alle aufzuzählen.
Nun gehst du zu dem Baum, streckst deine Hand aus und ein Blatt löst sich von dem Baum. Schwebt zu dir in deine Hand.
Dies ist dein Traum für diese Nacht.
Schlaf wohl!

counter2xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von ehemaliges Mitglied am 02.09.2020:

man träumt schon beim Lesen ...

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