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geschrieben von DER WORTKOTZER.
Veröffentlicht: 01.06.2021. Rubrik: Märchenhaftes


DIE RIESEN VON PUSILLUS: Pusillus

Einst, Ewigkeiten vor unserer Zeit, herrschte Langeweile auf dem Olymp. Des Müßiggangs überdrüssig, sehnten sich die Götter nach Ablenkung, suchten nach neuen Herausforderungen. Und so kam es, dass sie das Universum, die Sonne, die Planeten und schließlich die Erde erschufen. Die Erde aber sollte zu etwas ganz Besonderem werden. Ein zweites Juwel neben der alles überstrahlenden Sonne zwischen all den grauen Kieselsteinen. Als erstes wurde sie von gewaltigen Meeren, glitzernden Seen, endlosen Flüssen und rauschenden Bächen bedeckt. Die Landschaften aber wurden von riesigen Wäldern und blühenden Pflanzen übersät. Die Erde begann zu atmen. Anschließend wurden die Tiere, unzählige von jeder Art, und zu guter Letzt der Mensch erschaffen. Er stellte die Krönung der Götter Schöpfung dar. Und die Erde gedieh und entwickelte sich prächtig! Alle waren zufrieden. Nun ja, fast alle! Denn mit der Zeit kam Unmut unter den Menschen auf und sie begannen gegen die Götter aufzubegehren, wollten gar selbst zu Göttern werden. Da die Götter aber unerreichbar für sie waren bekämpften sie sich alsbald selbst. Die Gläubigen gegen die Ungläubigen. Tausende starben und ein Gotteshaus nach dem anderen fiel dem Feuer zum Opfer. Die Götter waren fassungslos. So hatten sie sich das Experiment Erde nicht vorgestellt. Mächtig aber minder an der Zahl, suchten sie nach einer Lösung. Kurzerhand erschufen sie die Riesen und sendeten sie zur Erde. Den Menschen gleich in Art und Gestalt, doch um ein vielfaches größer und stärker als diese. Allein aufgrund ihres Äußeren verbreiteten die Riesen sogleich Angst und Schrecken unter ihnen. Im Gegensatz zu deren anfänglicher Meinung allerdings, waren die Riesen von eher freundlicher und intelligenter Natur. Und so kam es, dass der Glaubenskrieg alsbald der Vergangenheit angehörte und die Menschen wieder friedlich zusammenlebten. Die Götter aber gerieten unterdessen mehr und mehr in Vergessenheit. Denn längst hatten die Riesen ihre Stellung eingenommen. Ihnen vertrauten die Menschen. Auf sie konnten sie sich verlassen. Vor allem auf ihren Anführer. Und da dieser mit Abstand der größte und kräftigste unter ihnen war, nannten sie ihn fortan Maximus den Ersten. Und wieder waren die Götter fassungslos. Nicht die Riesen, sondern sie sollten die Menschen anbeten. Schließlich hatten sie sie ja auch erschaffen. Was aber konnten sie tun? Und während die Götter noch nach einer Lösung suchten, begannen die Menschen bereits überall auf der Erde in grauen Fels geschlagene Büsten von Maximus dem Ersten aufzustellen, jetzt sogar von vielen Maximus der Weise genannt, was die Götter nur noch um so mehr erzürnte. Denn für sie waren das Götzenbilder, frevelhaft in ihrer Art. Zornig und enttäuscht zugleich aber fanden die Götter schließlich eine Lösung. Da es ihnen ihren eigenen Regeln nach untersagt war Erschaffenes wieder zu eliminieren, schufen sie einfach einen neuen Planeten. Einen Zwergplaneten. Winzig klein und fernab der Erde. Sie nannten ihn Pusillus. Er sollte die neue Heimat der Riesen werden. Und so schnell wie die Riesen auf der Erde erschienen waren, verschwanden sie auch wieder.

Die Götter aber waren zufrieden.
Die Menschen und die Riesen würden nie wieder aufeinandertreffen.


BECU


DIE RIESEN VON PUSILLUS beruhen auf einer Fotogeschichtenschreibgruppe. Leider wird das Foto nicht angezeigt:
Büste eines älteren Herrn mit Bart aus Stein gemeißelt.

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