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4xhab ich gern gelesen
geschrieben 2021 von Nordlicht.
Veröffentlicht: 16.10.2021. Rubrik: Unsortiert


Grashüpfer auf dem Auto

Neulich Morgen gehe ich - wie jeden Morgen- zu meinem Auto um zur Arbeit zu fahren. Tür auf, einsteigen, anschnallen, in den Rückspiegel gucken und los fahren. Aber Moment mal. Was sitzt denn da an meinem Außenspiegel? An der oberen Kante des Spiegels sitzt ein Grashüpfer. Er rührt sich nicht. Wahrscheinlich schläft er noch und es tut mir fast leid, ihn so unsanft auf zu wecken. Aber er hat ja auf dem Weg zur Autobahn noch Gelegenheit auszusteigen. Ich fahre bis zur Kreuzung, dann an die Ampel und dann auf die Autobahnauffahrt. Der grüne Hüpfer rührt sich nicht.
Ich beschleunige und schlängel mich erst mit 100 Km/h dann mit 120 Km/h durch den Berufsverkehr. Der Grashüpfer hält sich eisern an meinem Außenspiegel fest. Seine Fühler flattern im Wind. Und ich denke darüber nach, dass ich es schon unangenehm finde mit offenem Fenster auf der Autobahn zu fahren. Der kleine grüne Hüpfer bleibt die circa 20 Kilometer sitzen. Ich fahre auf den Firmenparkplatz und denke mir, jetzt hat er acht Stunden Zeit sich ein besseres Quartier zu suchen. Die Sonne scheint inzwischen auch schon und wärmt die Luft angenehm auf.
Als ich dann nach der Arbeit zu meinem Auto komme, hatte ich den Grashüpfer schon fast vergessen. Doch er sitzt immer noch auf dem Außenspiegel. Ich will noch schnell in den Supermarkt. Auf dem Weg dahin kann ich beobachten, wie er auf der Spiegelkante herum wandert. Vielleicht überlegt er sich das ja doch noch mit dem Aussteigen. Doch als ich vom Einkaufen zurück komme sitzt er immer noch da. Jetzt versucht er allerdings hinter die Spiegelscheibe zu krabbeln. Ob er schon eine Vorahnung hat, dass es gleich wieder windig wird?
Ich fahre los. Wieder auf die Autobahn. Der Grashüpfer schiebt seinen Kopf zwischen Spiegelscheibe und Gehäuse, so dass seine Fühler nicht im Wind flattern. Offenbar war es ihm am Morgen doch zu windig. Zu Hause angekommen, parke ich da, wo ich schon am Morgen gestanden hatte.
Am nächsten Morgen ist er verschwunden.

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von ehemaliges Mitglied am 16.10.2021:

Tolle Geschichte!




geschrieben von Nordlicht am 18.10.2021:

Danke!

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