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5xhab ich gern gelesen
geschrieben 2021 von Vothan.
Veröffentlicht: 06.11.2021. Rubrik: Historisches


In Maßen

Der Matrose Heinz Querbein brach laut schreiend auf dem Oberdeck zusammen. Der Bootsmann Hugo Elvars sprang hinzu und versucht wieder ihn auf zu helfen. Mit lautem Stöhnen und schmerzverzerrtem Gesicht kam der Matrose wieder zum Stehen. Halb tragend schleifte der Bootsmann Heinz Querbein in die Offiziersmesse, so dass sich der Kapitän ihn anschauen konnte.
„Da werden wir nicht viel machen können,“ sagte Kapitän Adolf Hauber und schickte den Matrosen in seine Koje, worauf er den Funker anwies einen Hilferuf an die Reederei zu senden.
Bei der Reederei „Drass“ kam der Notruf des Schiffes „Braunfels“ über eine Erkrankung eines Mitgliedes der Besatzung an. Der Notruf beschrieb den Zustand des Manns so: Er habe starke Rückenschmerzen, Schweißausbrüche und könne sich kaum noch bewegen. Der Kapitän Hauber vermutete eine Nierenkolik.
Karl Neustein wurde beauftragt sich um die Angelegenheit zu kümmern. Als er den Namen „Braunfels“ las, bekam er Befürchtungen, dass es sich um seinen Schwager Hans-Joachim handeln könnte, der als zweiter Offizier an Bord fuhr und wie sollte er nur seine Schwester das erzählen. Aber als erstes würde er den Anruf bei dem Universitätsklinikum tätigen müssen.
Auf Grund des Anrufs wurde in der Klinik beraten welche Möglichkeiten bestehen. Der Professor gab zu bedenken, dass es an Bord nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten geben würde.
Der Urologe sagte: „Die meisten Nierenkoliken werden durch Ablagerungen ausgelöst, aber dort kann unmöglich eine vernünftige Diagnostik stattfinden und dadurch sind die Behandlungsmöglichkeiten extrem eingeschränkt. Ich schlage vor, es durch ausschwemmen zu versuchen. Recht gute Erfolge hat die Verabreichung von warmen Bier gebracht und das sollte auch an Bord sein.“
Darauf erfolgte folgende Übermittlung an die Reederei: „Den Erkrankten in Maßen warmes Bier zu trinken geben.“
Karl Neustein setzte sich sofort mit der Küstenfunkstelle in Verbindung. An „Braunfels“. Erkrankten in Maßen warmes Bier geben. Hoffen auf baldige Genesung.
Fünf Tage später erhielt die Reederei einen Anruf von Kapitän Hauber mit der Mitteilung, dass es den Erkrankten wieder gut geht. Er musste nur seinem Rausch ausschlafen.
Nachdem die „Braunfels“ im Heimathafen eingelaufen war, suchte Karl das Schiff auf. Sein Schwager kam auf ihn zu und begrüßte ihn.
„Was hat dich den hierhergetrieben.“
„Ich soll euern Kranken in die Klinik bringen, nicht das so etwas wieder passiert.“
„Wieso das denn? Dem geht es doch hervorragend. Nur unser Biervorrat ist bis auf ein Minimum zusammengeschrumpft durch eure Behandlungsmetode.“
„Wie unsere Behandlungsmetode?“
„Ja, ihr habt doch Mitgeteilt, dass wir ihn in Massen warmes Bier geben sollten!“
„Doch nicht in Massen, sondern nur in Maßen.“
„Du Witzbold im Tastfunk gibt es weder ß noch Umlaute und auch keine Groß- Kleinschreibung gibt es nicht.“

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Vothan am 07.11.2021:

eigentlich sollte die Geschichte früher kommen, doch aleine den Rahmen aufzustellen zog sich länger hin. Danach sah es eher nach einen Bericht aus und nicht nach einer Geschichte.




geschrieben von Vothan am 17.11.2021:

Ich frage mich, ob der Matrose noch Bier anrührt, grade wenn es warm ist?

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