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3xhab ich gern gelesen
geschrieben von ORF.
Veröffentlicht: 23.07.2022. Rubrik: Satirisches


Cosi fan Tutte

oder auch „die Schule des Lebens“ um es mal sinngemäß zu verdeutschen!
Gestern wurde ich unter Androhung körperlicher Gewalt, dem Entzug meiner Lieblingschips, der Gefahr eines Ausbleibens weißer Schokolade und sonst von mir bevorzugter Süßigkeiten, gezwungen Kultur in mich einzusaugen und das stundenlang, auf harten Stühlen von Mücken gepiesackt auf dem Schlosshof von Sondershausen. Zuvor konnte ich mich zwar seelisch und moralisch beim Italiener stärken aber, Potz Blitz, das hat der ORF auch gebraucht, bei dem was ihm bevorstand. Eine Mozartoper wurde gegeben, eben jenes, bereits oben erwähntes Stück.
Vorrausschicken will ich erst einmal eins. Nicht einer der Akteure sah so gut aus wie Brad Pitt im Kilt, nicht einmal die Rockträgerinnen von denen es mindestens zwei gab, die Dritte, ein Kammermädchen welches nebenher auch die Berufe von Arzt, Notar und sonstigem ausübte, hüpfte meist mit Strapsen bekleidet (können auch Sockenhalter gewesen sein aber da kenne ich mich nicht so aus) über die Bühne. Sie trug natürlich Oberkleidung.
Diese handelnden Personen hatten wohl allesamt das Handicap des Stotterns denn sie sangen die ganze Zeit und das oft italienisch. Irgendein guter Geist in der Regie blendete ab und an die Übersetzung ins Deutsche ein. Die Stellen die nicht als Untertitel auf Deutsch angezeigt wurden waren sicher pornografischen Inhaltes und man wollte die zahlende Kundschaft nicht verschrecken.
Dann lag da überall riesenhaftes Essenbesteck umher in welches sich die Mimen wechselweise zu stürzen versuchten oder sich damit den Hals durchzuschneiden was natürlich nicht gelang weil es aus Holz und zudem viel zu stumpf war. Alle, bis auf zwei Personen die selbiges nicht taten weil sie vielleicht wussten das es sich um Requisiten handelte oder sie nicht suizidgefährdet waren, wollten sich so den finalen Rest geben.
In der Pause (es gab eine) informierte ich den Rettungsdienst und das Team des Katastrophenschutzes über diese, nicht hinnehmbaren Zustände auf der Bühne. Bis auf ein müdes Lächeln der Retter passierte gar nichts. Mein Gott, das hätten Kinder oder Hunde sehen können! wenn sie denn vor Ort gewesen wären.
Dieser ganze Wirrwarr zog sich über drei Stunden und zwischendurch gab es auch eine öffentliche! Tiermisshandlung. Zwei übergewichtige Barden bratschten sich auf einen schwarzen Schwan (Trauerschwan) und ließen sich, darauf herumlümmelnd, von einem ständig dümmlich vor sich hin grinsenden, eigenartig zuckenden, Augen verdrehenden Mitspieler oder war es ein Komparse?, durch die Kante schieben, auf dem Tier wohl gemerkt, Wenn das PETA wüsste.
Unter dem Strich war die Aufführung von Mozarts Oper natürlich Klasse bis auf den Umstand das ich mir die beteiligten Damen nicht einmal von Elite Partner aufschwatzen ließe, na ja eventuell die mit den Strapsen.
Mit schmerzendem Gesäß und total kulturgefüllt verließ ich diesen Ort des Geschehens. (ORF)

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