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geschrieben 2025 von Matthias Stilke (CaptainX).
Veröffentlicht: 05.05.2025. Rubrik: Fantastisches


'ne Menge Ärger - Teil 7(7)

'ne Menge Ärger - Teil 7(7)

So vorsichtig es mit diesen Stahlmonstern ging, fuhr Ortzz die geschundenen Menschen auf der Ladefläche zum Raumhafen. Mühsam kletterten die Drei ins Schiff. Scott führte Ben in seine Kabine und half ihm dabei, die klatschnasse Kleidung auszuziehen. Dann kümmerte er sich um die Wunden.
»Perfekt!«, sagte er nach einer Weile. Er hatte ihm die offenen Verletzungen nach dem Säubern mit Wund- und Heilspray bedeckt und die schlimmsten Stellen vorher mit Tape verklammert. Scott trat einen Schritt zurück und betrachtete sein Werk: »So gut wie neu, Ben. Hast nie besser ausgesehen.«
»Hau' bloß ab!«, sagte Benjamin mit gespielter Empörung.

Er schlief die übrige Nacht durch wie ein Stein. Als er wach wurde, taten ihm zwar alle Muskeln und Knochen weh, aber er hatte auch einen Bärenhunger.
Der Türsummer wurde betätigt und Scott trat ein: »Oh, gut. Du bist wach. Ortzz ist hier und hat Besuch mitgebracht.«
»Ortzz? Was will der denn?«
»Ich glaube, er und seine Begleitung wollen noch einige Informationen über das, was gestern geschehen ist.«
»Na, schön. Ich ziehe mich nur schnell an.«, sagte Ben und schlüpfte in seine Bordkombi.

In der Messe saß neben Ortzz überraschender Weise ein Mensch. Groß, breites Kreuz, blonde Haare und stahlblaue Augen. Er trug einen schwarzen Tuchanzug, der im Schnitt den Uniformen des Militärs glich. Ihnen gegenüber saßen bereits Tracy und Thora. Er nickte allen zu und setzte sich. Scott blieb an der Tür zum Kabinentrakt stehen.
Ortzz hob seine Leffzen. »Schön, dass ihre Verletzungen nicht allzu schlimm sind.«, sagte der Vargr.
»Danke, Übersetzer. Prhahn hatte da wohl nicht nicht so viel Glück. Wie geht es ihm?«
»Er kommt durch, Pilot.«, antwortete Ortzz: »Er hatte zwei Treffer im Oberkörper und Bauch. Glatte Durchschüsse, aber keine inneren Verletzungen.« Sein menschlicher Begleiter räusperte sich.
»Entschuldigen sie bitte.«, sagte Ortzz: »Das hier ist Thorne Bernnsen, der Sicherheitsberater von Lord. Er hat einige Fragen bezüglich des Kampfroboters.«
»So ist es, Ortzz.«, sagte Bernnsen mit einer brummenden Stimme: »Ich interessiere mich für alles, was sie mir über diese Angelegenheit sagen können, um zukünftige Sicherheitskonzepte für meinen Herren zu erarbeiten.«
Ben wollte etwas sagen, aber Tracy kam ihm zuvor: »Schwere Waffen, erstklassige Sensoren und einen Panikraum mit meterdicken Betonwänden - alles andere ist Bullshit.«
Bernnsen sah sie groß an. Sie fuhr fort: »Es war eine hochspezialisierte und schwer bewaffnete Infiltrationsmaschine. Hier auf Garrghkha ist es für so ein Ding leicht, sich unauffällig zu bewegen und an sein Missionsziel zu gelangen - trotz seines Handicaps.«
»Was meinen sie?« Tracy hatte nun Bernnsen's uneingeschränkte Aufmerksamkeit.
»Seine optische Tarnung konnte anscheinend einige Vargr täuschen. In einer Vargrmenge jedoch wäre er sicher aufgefallen, da er vermutlich über keine Geruchtsemitter verfügte.«
»Das ist richtig.«, stimmte Ortzz ihr zu: »Ein Vargr ohne Geruchsspuren wäre für sie wie ein grauer, verschwommener Punkt in ihrem Gesichtsfeld ...«
»... weshalb er anscheinend nur Nachts zur Sperrstunde unterwegs war, wo er dank seiner Sensoren Patrouillen und Einzelpersonen umgehen konnte.«, beendete Tracy den Satz: »Merkwürdig war nur, dass die Qualität der Tarnung nicht mit dem technischen Stand des Roboters vergleichbar war.«
»Wie meinen sie das?«, fragte Ortzz.
»Naja, Übersetzer.«, antwortete Tracy: »Das Ding kostete vermutlich etliche Millionen Imperiale Credits, war bestens bewaffnet und für diese Mission ausgezeichnet programmiert. Die Tarnung war hingegen nur rudimentär und jeder Vargr hätte ihn auf den zweiten Blick entlarvt.«
»Das bedeutet ...«, sagte Bernnsen: »... die Auftraggeber verfügten über ausreichend Kapital, aber nicht für die notwendigen technischen Voraussetzungen?«
Tracy nickte: »Genau das wollte ich damit sagen. Wer könnte also über diese Mittel verfügen und vom Tod des Oligarchen profitieren?«
Bernnsen dachte kurz nach und schüttelte dann langsam den Kopf: »Lord hat zwar viele Feinde, aber keiner von ihnen ist im Besitz der notwendigen, technischen oder finanziellen Ressourcen - soweit ich weiß.« Dann haute er mit der flachen Hand auf den Tisch: »Wie dem auch sei ... Ich danke ihnen.« Er stand auf und ging zusammen mit Ortzz in Richtung Luftschleuse. Scott beeilte sich, die Beiden zum Ausgang zu geleiten. Thora, Tracy und Benjamin sahen Bernnsen etwas erstaunt hinterher.

Tracy rief ihm nach: »Gern geschehen!«

Ende


Autor: Matthias Stilke
Geschrieben: April 2025

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Jens Richter am 07.05.2025:
Kommentar gern gelesen.
Hallo CaptainX, habe jetzt alle Teile gelesen. Respekt für ein so langes und spannend geschriebenes Werk.
Im Prinzip hast Du eine typische Westerngeschichte in Deinen Kosmos verlegt.
Eine kleinen Kritikpunkt habe ich doch. Ich habe vermisst, dass der Auftraggeber und sein Motiv aufgedeckt/benannt wird. Aber vielleicht planst Du ja eine Fortsetzungsgeschichte.
In dem Sinne, viele Grüße von Jens




geschrieben von CaptainX am 07.05.2025:

Hallo Jens.
Nochmals vielen Dank für die Resonanz, Kritik und Anregungen.
Es war zwar nicht beabsichtig, aber der Westernvergleich ist nicht von der Hand zu weisen.
Tatsächlich gibt es eine Fortsetzung - hochpolitisch, aber schwer zu erzählen.
Gruß
Matthias

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