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geschrieben von Bad Letters.
Veröffentlicht: 11.05.2025. Rubrik: Menschliches


Am Puls der Silben

In einem seichten auf uns ab, drängen sie sich aus meinem Leben auf die raue Oberfläche des Papyrus. Ihr pulsieren ist deutlich zu spüren und synchron zu meinem Herzschlag. Wie sollte es auch anders sein! In ihrem Pumpen sind die Wahrheiten und Lügen meines Lebens dokumentiert, die ungeschönt aufs Blatt fließen dürfen.

Warum sollte ich versuchen mich zu erhöhen, mich reiner darstellen als ich bin? Im Leben frisst man auch schon mal Dreck, und so mancher davon, bleibt an der Seele haften. Mit der Zeit lässt sich einiges abwaschen, aber das strahlende Weiß eines Neugeborenen wird sie nie mehr erreichen!

Ob es möglich ist, die schlechten Taten mit den guten wirklich aufzuwiegen? Das Gewissen mag einem dieses vermitteln, aber kann man ihm trauen? Das Gewissen ist ein Lügner und Überlebenskünstler, ein Gaukler vor dem Herrn, es kann nichts besser, als die eigene Niederträchtigkeit zu unterdrücken, um sich ein gutes Gefühl zu verleihen.

Was man im Spiegel sieht, ist nie die Realität, und man sollte sich besser nicht wünschen, das sehen zu wollen, was man wirklich ist. Schonungslos offengelegt, könnte es vielleicht nicht ertragen werden! Ich bin im Reinen mit mir, weiß ich doch meine Boshaft nicht unter den Teppich zu kehren und in meinen Schriften offenzulegen.

Der Mensch gebiert seine größten Ängste bei der Vorstellung, entlarvt und an den Pranger gestellt zu werden. Ich bin von Ängsten frei, was willst du entlarven, was du auch nachlesen kannst. Du solltest mir nicht glauben! Sich vollends zu entblößen, bedarf einer Kraft, die den wenigsten Menschen innewohnt und die sie, wenn überhaupt, nur zu bergen wissen, wenn sie am seidenen Faden ihres Lebens hängen.

Wir sind alle gleich, wollen es nur nicht wahrhaben! Verknüpfe deine Silben mit dem Puls deines Herzens und wenn du es schaffst, offenzulegen, was du nur zu gerne unter Verschluss halten möchtest, dann gebierst du Authentizität, sofern der Leser auch bereit ist, dir diese abzukaufen.

Musik: Bad Letters
https://youtu.be/-Ch_Gum9AG8

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Jens Richter am 11.05.2025:
Kommentar gern gelesen.
Lieber Bad Letters, sich mit dem eigenen Sein auseinander zu setzen, ist ein großes Plus. Und wie es scheint, tust Du es hin und wieder.
Das bedeutet, dass man sein Tun und Handeln in Abständen hinterfragt und gegebenenfalls korrigiert.
Deinen Text habe ich gern gelesen.
Viele Grüßen von Jens





geschrieben von HanaLores am 11.05.2025:
Kommentar gern gelesen.

..ist es Seelenheil wonach wir dürsten.. :)




geschrieben von Babuschka am 11.05.2025:
Kommentar gern gelesen.
Ist es denn nicht tröstlich, die Schattenseiten seines Daseins - wenn auch nur vorübergehend - mal vergessen zu dürfen?

Deinen Moodswing gern angehört, Bad.
LG Babuschka




geschrieben von Kargut am 11.05.2025:
Kommentar gern gelesen.
Lieber Bad,
zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung stehen oft Welten. Während eine Hälfte darauf hofft, dass das Spieglein an der Wand bestätigt, das der Betrachter der oder die Schönste, Beste ... ist, besitzt die andere Hälfte nicht einen Hauch an Selbstbewustsein und kennt nur Zweifel.
Die Menschheit kennt keine einheitliche Interpretation von "Gut" und "Böse". Das leben uns Religionen und Regenten seit mehr als 2000 Jahren vor. Wichtig ist, mit sich selbst im Reinen zu sein.
Deine Worte sind sehr, sehr schön gewählt .Danke und viele Grüße
Kargut




geschrieben von Bad Letters am 11.05.2025:

Hin und wieder Jens, tut eine tiefergreifende Reflektion schon gut, auch wenn zumeist die Oberflächlichkeit obsiegt. Danke!

…vielleicht Hana, vielleicht aber auch nur nach einem kühlen Bier. Danke!

Es ist nicht nur tröstlich Babuschka, wahrscheinlich sogar überlebenswichtig. Danke!


Auch, wenn mit sich selbst im reinen, leichter geschrieben, als getan ist Kargut, ist es doch jede Anstrengung wert. Danke!

MfG
Bad Letters


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