Veröffentlicht: 01.05.2025. Rubrik: Menschliches
Bads Weltpremiere
Letztens hatte ich die Überlegung, Mensch Bad, du gehst viel zu bescheiden mit deiner Schreibkunst um, schließlich ist ja jede 666te meiner Geschichten preiswürdig, vielleicht aber auch nur preiswert, kostet ja schließlich nichts.
Daraus entstand dann die Idee, dass es sicher nicht schaden könnte, ein wenig mehr Tamtam, um mein Gekritzel zu machen. Na, ihr wisst schon, was ich meine, die große Werbetrommel rühren, so richtig einen raushauen. So wie es die Grosskotzigen gerne tun, obwohl sie oft nur bescheidenes Zustande bringen.
Für meine nächste überragende Geschichte, überragend deshalb, weil sie wahrscheinlich meinen eigenen Horizont überragt und ich am Ende gar nicht weiß, was ich mir da überhaupt zusammengereimt habe. Für meine nächste überragende Geschichte also, plane ich nicht weniger als eine Weltpremiere.
Früher wäre das ein Riesen-Akt gewesen aber dank dem Internet, ist zumindest rein theoretisch gesehen, jede meiner Arbeiten weltweit aufzufinden. Rein theoretisch nur deshalb, weil ich bestimmt in den meisten Ländern dieser Erde schon längst gesperrt wurde. Die Gefahr war für die Bevölkerung einfach zu groß, mich ungefiltert empfangen zu können.
Ein kleines Manko für meine Planung einer Weltpremiere, aber seien wir doch mal ehrlich, in der Werbung reicht es ja auch aus, einfach etwas draufzuschreiben, auch wenn nichts davon stimmt, und schon gar nicht vom Verbraucher geprüft werden kann.
98% aller Bad Letters Leser würden ihn weiterempfehlen, wäre so eine typische Floskel, die gerne in der Werbung genutzt wird, ohne dass Verbraucher auch nur den Hauch einer Möglichkeit hätten, das nachzuprüfen. Ich nenne das einen vorsätzlichen Betrug und eine gezielte Irreführung, die vom Gesetzgeber aber gerne geduldet wird, damit der Rubel rollt und das Steuersäckel sich füllt.
Stellt euch doch nur mal vor, die Werbung müsste von unabhängigen Gutachtern auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft werden, bevor sie überhaupt zugelassen wird. Das würde dann wahrscheinlich so klingen.
0,98% aller Bad Letters Leser würden ihn weiterempfehlen, das aber auch nur dann, wenn sie dafür bezahlt werden oder man ihnen eine Pistole an die Schläfe hält. Die Leser, die ihn wirklich aus voller Überzeugung weiterempfehlen, gehen dann in der Toleranz der Studie unter und sind damit eigentlich, bis auf ganz wenige Ausnahmen, nicht existent.
Schmerzhaft, dafür aber wahr und wird einen Bad Letters, sicher nicht vom Vorhaben seiner geplanten Weltpremiere abhalten. Da musste er schon ganz andere Wahrheiten in seinem Leben verdauen. Wobei wir wieder beim ursprünglichen Thema, der Weltpremiere, gelandet wären.
Das Konzept steht also, ich werde alles so, wie üblich machen, und dann einfach nur Weltpremiere davor schreiben. Am besten auch noch dahinter! Doppelt gemoppelt hält einfach besser. Die überragende Geschichte für die Weltpremiere muss ich allerdings noch schreiben, aber damit kann ich mir ruhig Zeit lassen und werde mich bis dahin selbst empfehlen.

