Veröffentlicht: 16.05.2025. Rubrik: Historisches
Anno Dazumal: Vom Kurba und der Lina (2.Teil)
[Ein Straßendrabble mit 123 Wörtern]
Die Walb war die erste, die verstädterte. Einen Sepp hatte sie geheiratet. Von ihrer kleinen Gärtnerei lebten sie ein bescheidenes Dasein in einem holzverkleideten Häuschen mit Vorhäusl, an das ein richtiges Klo angebaut war; für sie damals ein Luxus. Sie wohnten in nur zwei Zimmern, die anderen Zimmer vermieteten sie. Die Adeline kam bei ihr als Zimmermädchen unter. Dort haben sie sich kennengelernt, meine Großeltern, haben sich verliebt.
Meine Oma war eine Näherin , sie nähte Dirndl im alten, traditionellen Stil. Weiße, ausgeschnittene Spitzenblusen und natürlich die bunten Schürzen aus feiner Seide durften nicht fehlen.
Der Kurba war eigentlich ein gelernter Metzger, doch das reichte ihm nicht, er wollte höher hinaus. Er träumte davon, sich ein eigenes Häuschen zu schaffen mit einem Garten.

