Eine afrikanische Fabelgeschichte - Teil 7

Auf leisen Pfoten schlich sich Simba (= der Löwe) an um das Mwana fisi zu erbeuten. Gerade als er mit seiner Pranke kräftig ausholte, warf sich die Wolfsmilchhyäne völlig unerwartet dazwischen. Sie kriegte die volle Wucht des Hiebes ab, sodass sie in hohem Bogen in das Gebüsch flog, genau dem Buschhupfer auf den Schoß. Mit großen Augen schauten die Wolfsmilchhyäne und der Buschhupfer sich entsetzt an, doch sie hatten keine Zeit füreinander, da der Löwe sich jederzeit knurrend auf das zerzauste Küken stürzen konnte.

Der Löwe jedoch wartete lauernd ab. Die Wolfsmilchhyäne ging sofort dazu über, sich kampfbereit zu machen. Der Löwe schritt selbstsicher auf sie zu. Beide Kontrahenten blickten sich in die Augen und versuchten so abzuschätzen, wie stark und gefährlich der Gegner war. Sie zollten sich Respekt. Allmählich wurden ihre Blicke feindselig, ihre Pupillen verengten sich böse. Zugleich spannte sich der Körper der Wolfsmilchhyäne, ihre Nackenhaaren sträubten sich, die Hyäne ließ kurz ein bedrohliches Knurren vernehmen. Vor Spannung knisterte die Luft, aus dem Rascheln des Gestrüpps wurde ein Tosen, denn der Buschhupfer schlotterte in seinem Versteck, alles Getier ringsumher hielt den Atem an.

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