Kleine Helfer, große Wirkung – Die Sache mit dem Einkaufswagen-Entriegeler

Es hatte sich eingespielt, dass ich meistens an einem Dienstag zum Einkaufen in den Supermarkt fuhr, so auch an diesem Tag. Ich stellte das Auto ab und ging zur Abstellbox für die Einkaufswagen. Zum Glück hatte ich mein kleines Helferlein bei mir: ein flacher, schmaler, rechteckiger Metallstreifen mit einem runden Kopf in der Größe einer Euromünze. Wie nennt man das Ding eigentlich? Ich schaute auf die Beschriftung. Aha! Einkaufswagen-Entriegeler! Anstelle einer Münze benutze ich ihn oft, um die Kette am Einkaufswagen zu lösen.

Eine nett aussehende Frau in meinem Alter ging ganz kurz nach mir auf die gleiche Box zu und wollte sich auch einen Wagen holen. Sie hatte aber offenbar keine passende Münze für den Schlitz, wie ich beobachten konnte. „Warten Sie, ich kann Ihnen helfen!“, meinte ich zu ihr und zückte erneut den Einkaufswagen-Entriegeler, um einen Wagen loszumachen. „Vielen Dank!“, erwiderte sie erfreut und schaute mich aus strahlenden Augen an. Mit einem „Gerne geschehen!“ nickte ich ihr zu und steuerte den Eingang des Supermarkts an. Sie ging noch einmal zu ihrem Auto zurück, weswegen ich sie zunächst aus den Augen verlor.

Im weiteren Verlauf kam ich im Markt an einem Angebot von aufgestapelten Aufbewahrungsboxen vorbei. Die erschienen mit ganz praktisch und wollte mir eine mitnehmen. Verflixt! Wie trenne ich eine davon ab? Sie saßen sehr fest aufeinander. Da kam mir eine Idee. Mit dem Einkaufswagen-Entriegeler probierte ich, zwischen die Ränder der obersten beiden Boxen zu kommen - es klappte! Erfreut nahm ich die Box und den zugehörigen Deckel und lud sie in meinen Einkaufswagen.

„Entschuldigung, könnten Sie mir bei den Boxen helfen?“, wurde ich von der Seite angesprochen. Es war die nette Dame. „Aber sicher doch!“, entgegnete ich, erfreut, sie wiederzusehen. Erneut kam der Einkaufswagen-Entriegeler zum Einsatz. Sie dankte mir wieder herzlich. Wir beide verabschiedeten uns mit einem Lächeln und gingen auseinander.

In der Getränkeabteilung begegnete ich der netten Dame ein drittes Mal. „Da sind Sie ja wieder! Ich verzweifle an der Umhüllung für den Sechserpack. Dabei brauche ich aber nur eine Flasche.“ „Warten Sie, ich habe da was für Sie!“ Und wieder zückte ich den Einkaufswagen-Entriegeler und kam mir vor wie Benny von der Olsenbande mit seinem Spezialwerkzeug. Damit trennte ich die Verpackung des Sixpacks auf. „Schon wieder muss ich Ihnen danken!“ „Gerne geschehen!“ „Aber wissen Sie was? Ich lade Sie zum Kaffee ein.“ Erfreut nahm ich die Einladung an.

Gemeinsam ging's zur Kasse. Nach dem Bezahlen gingen wir in die Cafeteria des Supermarkts und bestellten uns Kaffee. Wir merkten kaum, wie die Zeit verging, verabschiedeten uns aber später, nachdem wir unsere Telefonnummern ausgetauscht hatten. Was so alles ein Einkaufswagen-Entriegeler bewirken kann....

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