Veröffentlicht: 30.08.2025. Rubrik: Unsortiert
Unsere letzte Zeit im Internat 2
„Das hat meine Tante entworfen und mit einer Kollegin zusammen geschneidert. Ich musste einige Male Model stehen, die beiden haben gesagt. Ich soll doch Anständig hier ankommen darum sollte ich es anziehen. Aber es ist für ein Film entworfen worden, das ist nur das erste Model es gibt noch andere in ähnlicher Aufmachung. In den Kleidersack haben die Beiden mir auch schon ein Kleid für den Abschlussball mitgegeben.“
In der Zwischenzeit hatte ich die Schnürung geöffnet und gelockert. Sie ließ das Kleid ihren Körper hinab gleiten stieg hinaus und zum Vorschein kamen schwarze Stiefeletten mit roter Schnürung. Sie ging zum Schrank holte einen Bügel hob das Kleid auf, dabei suchte sie die ganzen Bänder aus dem Kleid und fädelte sie auf den Bügel. Nachdem sie mit dem Bild, dass das Kleid auf dem Bügel abgab zufrieden war hängte sie noch das Jäckchen mit darauf und in den Schrank. Dann setzte sie sich auf das Bett und begann die aufwendige Schnürung der Stiefeletten zu öffnen und zu lockern um sie auszuziehen. Nun hatte sie nur noch ihren Schlüpfer und die weißen Söckchen an. Nachdem sie auch die Stiefeletten mit den Söckchen in den Schrank gestellt hatte, suchte sie aus ihrem Koffer einen BH, einen Pullover und einen Jeansrock um es anzuziehen. Währenddessen sagte ich ihr: „Das Kleid musst du unbedingt unsere Haushaltslehrerin zeigen, sie will uns immer beibringen, wie wir uns Geschmackvoll und Edel anziehen. Sie unterrichtet nur uns Internatsschüler und Schülerinnen einmal die Woche.“
„Zu den ganzen gehören noch ein paar andere Teile.“ Erwiderte die Neue beim Anziehen ihres Pullovers. Beim Einräumen ihrer Sachen warf sie mir ein Teil zu. „Das gehört auch dazu.“
Ich schaute mir das Teil an, es war eine Unterhose aus normalem Stoff mit Schleifenbändern an den Beinen und am Bund. Außerdem hielt sie noch lange Strümpfe und zwei Strumpfbänder hoch. „Wenn du das alles anhast, musst du dich aber vorsehen was du tust.“ , sagte sie. „Ich habe die ganzen Sachen nur bei der Vorstellung der Kleidung für einem Film über eineinhalb Stunde getragen. Da geht es, aber auf der Fahrt hierher habe ich die einfachere Version angezogen. Wie läuft es denn überhaupt hier?“
„Also normal beginnt der Unterricht um acht Uhr von sieben bis viertel vor acht ist Frühstück und davor kannst du noch mit den Sportlehrerinnen und Lehrer einen Morgenlauf machen, dazu ist um halb sechs wecken. Während der Schulzeit ist von Sonntag bis Donnerstag bis um zweiundzwanzig Uhr für uns Ausgang, Freitag und Samstag dürfen wir bis vierundzwanzig Uhr außerhalb des Geländes aufhalten. Ähnlich verhält es sich mit der Bettruhe. Aber wenn du an den Morgenlauf teilnehmen möchtest solltest du schon rechtzeitig im Bett sein, sonst könnte es dir schwerfallen den Unterricht zu folgen.“
„Sprichst du aus Erfahrung, oder wie kommst du darauf?“
Es klopfte, dann trat Frau Scharrschmitt ein. „Wie Gut, dass du noch da bist Jasmin, dann kannst du Charlotte noch das Anwesen zeigen. Mensa, Unterrichtsräume, Sporthalle und so. Hier Charlotte ist dein vorläufiger Stundenplan und einen Auszug aus der Hausordnung, wo du dich nach richten solltest. Morgen kommen die letzten Internatsschüler und Schülerinnen, dann bekommst du auch eine Zimmergenossin. Denkt dran ab achtzehn Uhr ist Abendbrot.“ Mit diesen Worten drehte sich Frau Scharrschmitt um und verließ den Raum.
„Wie viele Schülerinnen und Schüler sind in dem Internat?“ fragte Charlotte, die Neue.
„Wir sind in unsere Gruppe sechs und mit dir sieben Mädchen und fünf Jungen. In der anderen Gruppe sind acht Jungen und fünf Mädchen. Aber es gehen auch noch Schülerinnen und Schüler aus dem Ort hier zur Schule, so sind jetzt in beiden Gruppen je sechsundzwanzig Absolventen die ihr ABI machen wollen.“ Wären der Unterhaltung hatte sie ihre Koffer ausgepackt und in den Schrank geräumt.
„Komm, ich zeige dir noch das Gelände und die Gebäude, wir haben noch gut eine Stunde Zeit bis es Abendbrot gibt. Dann kannst du einen Eindruck von dem Betrieb hier bekommen.“
Auf dem Hof fing ich an zu erklären: „Das Verwaltungsgebäude dort an Eingang hat im Erdgeschoss die Büros wo auch die Lehrerinnen und Lehrer zu sprechen sind. Im ersten Stock und im Dachgeschoss sind Wohnungen oder Apartments für einen Teil der Lehrkräfte die hier auf dem Gelände wohnen. Die Anderen von denen die noch auf dem Gelände wohnen, habe ein Apartment oben im Dach des Mädchen- oder Jungenhaus.“ Ich zeigte mit der Hand in die Richtung. „Auf der anderen Seite des Schulhofs ist das Schulgebäude und dort das Jungenhaus. Da ist die große Mehrzweckhalle und nebenan die Mensa und Küche, aber das kannst du noch während des Unterrichts kennen lernen. Hinter den beiden Gebäuden ist der Sportplatz, das wäre so das ganze Gelände.“
Während wir wieder zu unseren Zimmern gingen sagte die Neue, das wir doch Freundinnen werden können. Worauf ich erwiderte: „Wir sehen uns gleich beim Abendbrot in der Mensa.“
Eine halbe Stunde später ging ich in die Mensa um Abendbrot zu essen und zu schauen, wer schon alles aus den Ferien zurückgekommen ist. Bevor ich mir ein Tablett nehmen konnte stand die Neue hinter mir. „Her je, bist du immer so aufdringlich?“, kommentierte ich ihr schnelles aufschließen vor dem Tresen.
„Eigentlich nicht, aber ich kenne doch noch niemanden hier.“, entgegnete sie auf meine Anmerkung.
„Das wird sich bestimmt schnell ändern, da vorne sitzt schon Yvonne,“ ich schaute zum Eingang, „und es kommen bestimmt noch ein paar mehr aus der Jahrgangsstufe.“
Wir setzten uns mit unserem Abendbrot zu Yvonne an den Tisch und ich stellte die beiden einander vor. Während wir aßen kam Barbara in die Mensa gefolgt von Hans-Werner. Ich winkte kurz, dass sie sich zu uns setzen sollten. Was sie auch taten, nachdem sie ihr Abendbrot zusammengestellt hatten. Ich stellte Charlotte den beiden vor und fragte: „Was macht ihr den schon hier?“
Hans-Werner sagte: „Was heißt den schon hier. Ich bin seit Freitag im Internat und Barbara ist am Sonntag gekommen und mit eingestiegen um die neue Ausgabe der Schülerzeitung vorzubereiten. Also auf der faulen Haut liegen wir beide nicht, oder hast du keine Erwartung an die erste Ausgabe die in zwei Wochen erscheinen soll? Außerdem sind Joachim und Hans-Hermann auch da, um die Pläne für die Mannschaften aufzustellen.“
„Doch und ich wüste auch noch etwas Interessantes, das einige begeistern könnte. Außerdem lernen dann alle Charlotte kennen.“
„Was gibt es denn an einer Mitschülerin besonderes, dass du so darauf drängst?“
„Das Kleid mit dem Charlotte hier gekommen ist, das ist einfach atemberaubend.“
Jetzt mischte sich Charlotte ein: „Ich ziehe das Kleid nicht an, nur weil ihr ein paar Fotos machen wollt. Das ist viel zu Aufwendig!“, lehnte sie es einfach ab.
Am nächsten Tag kam der Rest der Schülerinnen und Schüler in das Internat und die Neue bekam eine Zimmergenossin aus einer untern Jahrgangsstufe, eine Patrizia von Hohenthale, die drei Jahre jünger war als wir. Abends begrüßte die Rektorin alle in der Aula über der Mensa und hoffte, dass alle mit frischem Mut in das Internat gekommen seien. Sie wünscht allen viel Erfolg für das neue Schuljahr. Zum Abschluss stellte sie die Neuen Schülerinnen und Schüler vor indem sie sie auf die Bühne bat. Danach entließ sie uns alle und meinte, genauer werdet ihr euch im Laufe der Zeit kennen lernen.
Ich stellte die Neue meine Freundinnen vor, Anneliese und Marie. Mit ihnen und Yvonne unternahmen wir oft etwas zusammen. Wir vier bildeten eine ziemlich feste und eingeschworene Gruppe.

