Veröffentlicht: 08.11.2025. Rubrik: Menschliches
Das Geburtstagsgeschenk
Ja, auch ein Bad hat Geburtstag, so unglaublich das auch klingen mag, umso wahrer ist es. Und nein, mein Geburtstag hat rein gar nichts mit dem Veröffentlichungstermin dieser Geschichte zu tun, schließlich ist mein Geburtstag für mich mehr lästiger als freudiger Natur.
Anders gesagt, ist er mir ziemlich schnuppe und unbedeutend und deshalb gebe ich mein Geburtsdatum nie preis und wenn, dann würde ich lügen und als Datum die Wiederauferstehung Christi angeben, das erscheint mir doch irgendwie passend.
Jetzt gibt es aber Menschen, die meinem Geburtstag irgendeinen Wert zumessen. Zugegeben, es wäre schon befremdlich, wenn Mama und Papa nicht dazugehören würden. Mein Bruder hingegen vergisst ihn ganz gerne mal, was ich als nicht unangenehm empfinde: ein überflüssiges Telefonat weniger.
Meinen beiden Süßen hingegen ist einfach nicht abzugewöhnen, dass sie meinen Geburtstag jedes Jahr zelebrieren, als wäre es ihr eigener. Sie ignorieren mein Geburtstagsdesinteresse einfach und ich sehe es ihnen liebevoll nach, schließlich sind sie die Menschen, die mir am nächsten sind.
So komme ich auch nie um den Empfang eines Geburtstagsgeschenkes von meinen Süßen herum, obwohl ich wirklich nichts brauche. Aber wirklich nichts, außer ihrer Zuneigung. Davon aber gerne reichlich. Mir etwas schenken zu wollen, das in mir auch wirklich eine Form der Freude bereitet, ist also leicht und schwer zugleich.
Leicht, weil ich eine innige Umarmung, ein Küsschen und meinen Lieblingskuchen nur zu gerne in Empfang nehme und vertilge, meine Freude darüber von mir auch nicht gespielt werden muss. Schwer, wenn es um materielle Dinge geht. Sehr schwer sogar und deshalb geht ohne meine Mithilfe eigentlich nichts.
Meine große Süße weiß das natürlich, meine kleine Süße hingegen nicht und ahnt wohl noch nicht einmal, dass die Vorschläge, die von meiner großen Süßen seit Jahren an sie weitergereicht werden, allesamt von mir sind.
Wer das jetzt moralisch verwerflich findet, soll ruhig die Nase rümpfen, ich dagegen finde, der Mensch ist sowieso ein geborener Lügner, da kommt es auf eine mehr oder weniger auch nicht mehr an. Besonders, wenn sie niemandem schadet, sondern Freude bereitet.
Meine große Süße freut sich, muss sie sich nicht das Hirn zermartern, um die kleine Süße beim Geschenke finden für den Papa zu unterstützen. Die kleine Süße freut sich, treffen ihre Geschenke beim Bad Papa immer ins Schwarze, und der Bad freut sich, weil er seine Freude nicht scheinheilig spielen muss. Hat er das Geschenk, bis er es dann bekommt, doch schon längst wieder vergessen!
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