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8xhab ich gern gelesen
geschrieben von Bad Letters.
Veröffentlicht: 13.11.2025. Rubrik: Nachdenkliches


Die große Depression

Wollen wir das wirklich?
Die Frage stellte er sich immer wieder und seine Antworten konnten nicht gespaltener sein. Eine Zerrissenheit, die ihm depressive Momente bescherte, zum Glück nur Momente!

Ein langer Weg lag hinter ihm, ein beschwerlicher, mit vielen Opfern. Opfern, für die er sich schämte, da sie es einfach nicht verdient hatten, geopfert zu werden. Doch um sein Ziel zu erreichen, musste er sie opfern! War das eine Lehre des Lebens, über Leichen zu gehen, nur um sich selbst zu verwirklichen?

Er blickte zurück, als er noch ein kleiner Bub war und davon träumte, irgendwann auf einer Bühne zu stehen, um wilde Heavy-Metal-Gitarrensolos ins Publikum zu feuern. Irgendwann seine eigene Schallplatte in den Händen zu halten. Er hatte diese Ziele erreicht und musste selbst dafür viel opfern.

Jahrelanges und unendliche Stunden des Übens lagen hinter ihm, bis er das Instrument einigermaßen beherrschte, und das war erst der Anfang. Die Zeiten mit der Band: dreimal die Woche proben, jedes Wochenende unterwegs. Nicht nur mit der eigenen Metalband, auch mit befreundeten Bands. Meist als Gitarrenroadie oder der Mann am Mischpult, manchmal sogar am Lichtpult. Was für eine Schlepperei!

Die Zeit war das eine, Geld und körperliche Belastung das andere. Tausende von Euros investierte er in Equipment. Gitarrenanlagen, Mischpulte, Boxen, Mikros, Kabel und alles, was dazugehörte, um Konzerte geben zu können, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.

Die Entscheidung, Musik-Demos selbst produzieren zu wollen, ohne in ein teures Aufnahmestudio gehen zu müssen, war eine sehr kostspielige Alternative, die sich später noch nicht einmal auszahlte, da das Demo mit der Band nie fertig wurde.

Aber er hatte in der Zeit viel gelernt, was ihm auf seinem weiteren Weg helfen sollte, vollkommen unabhängig von Fremdleistungen zu sein. Nach seiner aktiven Zeit baute er sich ein kleines Musik-Studio in seinem Keller mit schalldichter Kabine, in der er auch nachts noch Krach machen konnte, ohne seine Süßen aus dem Bett zu schmeißen.

Den Prozess des Liederschreibens optimierte er, lernte bis tief in die Nächte Schlagzeugspuren zu programmieren und den Bass selbst einzuspielen, und verbrachte Stunden vor dem Mikrofon mit Gesangsübungen, um seiner Stimme mehr Möglichkeiten zu verleihen, anstatt nur in einer Oktave verbleiben zu müssen.

Songtexte zu schreiben, fiel ihm dafür erstaunlich leicht, bedurfte kaum der Übung und war nicht im Ansatz zu vergleichen mit der jahrelangen Tortur, um vernünftig Gitarre spielen zu lernen. Die Aufnahmen brauchbar klingen zu lassen, ohne an Ohrenkrebs zu erkranken, war eine Aufgabe, die wieder viel Nerven und Geld kostete, aber irgendwann mit einer gewissen Zufriedenheit gelang.

Ein Plattencover mit PowerPoint zu erstellen, das einen einigermaßen professionellen Eindruck hinterließ, war dagegen wenig spaßbringend. Ja, viele Jahre harter Arbeit und Aufopferungen lagen hinter ihm und nicht nur hinter ihm. Frau und Tochter mussten zu oft auf ihn verzichten, damit er seine Träume verwirklichen konnte. Jetzt hatte er ausgeträumt, reflektiert und fragte sich: „Wollen wir das wirklich?“

Uns an verschiedenen kostenlosen KI anmelden, dort ein paar Sätze zu schreiben, um vielleicht in nur wenigen Tagen seine eigene CD in Händen zu halten. Ohne jemals ein Instrument erlernt, einen Song geschrieben oder etwas selbst produziert zu haben, wofür ich den Großteil meines Lebens geopfert habe.

Meine Zeit ist vorüber, aber was werden folgende Generationen machen, wenn Lieder, Bilder, Texte, Skulpturen nur noch auf Knopfdruck ausgespuckt werden, ohne wirklich jemals eine eigene Leistung erbracht zu haben? Nie wirklich kreativ war.
Wollen wir das wirklich? Ich weiß es nicht, vielleicht weißt du es ja.

Die Rechtschreibüberprüfung hat eine KI übernommen, denn zum richtig Schreiben ist er einfach zu blöd!

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Babuschka am 13.11.2025:
Kommentar gern gelesen.
Lieber Bad,
ich glaube nicht, dass ich eine große Bewunderin von KI-made Songs werde.

Auch wenn ich hier eine Story schreibe, schaue ich einzelne Wörter oder Satzteile lieber im Duden nach, als den Text einer KI vorzulegen; in der Hoffnung, doch noch etwas dazuzulernen.
LG Babuschka




geschrieben von Jo Hannes Coltitz am 13.11.2025:
Kommentar gern gelesen.
Hallo @Bad Letters,
ich halte es wie Babuschka und nutze den Duden und das Wissen, was mir meine Deutschlehrerin beigebracht hat, um ganz passabel durchs Leben zu kommen.
Und keine Angst, in Zeiten in denen die Menschen zerrissen sind, erwächst auch eine neue Kreativität.
Vielleicht müssen sich die Dichter und Denker einfach neu erfinden.
Viele Grüße, Jo





geschrieben von Rautus Norvegicus am 14.11.2025:
Kommentar gern gelesen.
Lieber Bad, der Mensch ist ein denkendes, kreatives Wesen. Die künstliche Intelligenz wird ihren Platz haben. Vergleiche die Versuche von KI, eine Story zu schreiben, das kann die schon erstaunlich gut, keine Frage, also vergleiche es ruhig. Immer wird etwas fehlen, nämlich die Prise überraschende Kreativität. Aber ist vielleicht auch nur ein frommer Wunsch von mir.

🙂Rautus




geschrieben von Bad Letters am 14.11.2025:

Dafür müsste ich erst einmal einen Duden haben, Babuschka. 😉 Danke!

Meiner Deutschlehrerin möchte ich da keinen Vorwurf machen, da habe nur ich versagt, Jo. 😉 Danke!

Ich befürchte, Rautus, langfristig nur ein Wunsch. Die Buchverlage werden es sicher begrüßen, brauchen sie dann doch keine Autoren mehr bezahlen. 😉 Danke!

Ich danke vielmals für eure Kommentare! 😊

MfG
Bad Letters




geschrieben von lavoce am 17.11.2025:
Kommentar gern gelesen.
Ich hab der KI den Namen Künstlermordendes Inferno gegeben. Aber irgendwie haben wir es ja selbst in der Hand. Keine KI-geschriebenen Bücher lesen, keine KI-Musik hören etc. So einfach wär's ...




geschrieben von Metti am 17.11.2025:
Kommentar gern gelesen.
Ich käme nicht auf die Idee, eine KI für mich schreiben zu lassen. Das kann ich besser. Glaube ich jedenfalls. Aber manchmal diskutiere ich mit der KI über den Titel eines Textes oder über Pointen. Und in den Videos stehen mir jetzt dank KI Special-Effects zur Verfügung, die ich mir früher nicht leisten konnte.




geschrieben von Bad Letters am 18.11.2025:

Einfache Lösungen sind ja eigentlich beliebt, Lavoce, scheinen sich in dem Fall aber nicht durchzusetzen.😉 Danke!

Amüsant, Metti, mit der KI über Pointen zu diskutieren ist doch auch eine gelungene Pointe! 😉 Danke!

MfG
Bad Letters





geschrieben von Hessehex am 23.12.2025:
Kommentar gern gelesen.
Reinhard Mey:
Da lob ich mir ein Lied noch von Hand gemacht
noch von 'nem richt'gen Menschen mit dem Kopf erdacht
'ner Gitarre die noch wie eine Gitarre klingt
und 'ner Stimme, die sich anhört als ob da jemand singt......




geschrieben von Bad Letters am 28.12.2025:

Dankeschön Hessehex!

MfG
Bad Letters

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