Veröffentlicht: 27.11.2025. Rubrik: Lyrisches
Das Wort erspüren
Worte sind ein zähes Ding,
so will man manchmal meinen.
Doch dann macht es plötzlich pling,
und du fängst an zu reimen.
Nicht jedes Wort legt sich allein,
oft musst du es erspüren.
Es will nicht in den Vers hinein,
den Satz mit Reimen küren.
Du suchst und suchst und findest nicht –
was könnte hier wohl passen?
Und geht es dir nicht auf das Licht,
dann solltest du es lassen.
Versuch es später noch einmal,
vielleicht wird es gelingen.
Oft wird das Reimen eine Qual,
ein wirklich zähes Ringen.
Du kämpfst mit Silben und dem End,
der Rhythmus, der sollt stimmen.
Denn, wie der Leser sicher kennt,
sonst kann kein Vers gut klingen.
So gib dir Müh’, leg dich ins Zeug,
und lass die Verse reifen.
Ein Wort hat Arbeit nie bereut –
wirst Poesie dann streifen.
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