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3xhab ich gern gelesen
geschrieben von ORF.
Veröffentlicht: 10.11.2022. Rubrik: Satirisches


Als ich ein kleiner Junge war…

und das ist schon einige Monde her, hatte ich oft zerschundene Knie, weil ich entweder wieder mal gegen die Schwerkraft verloren hatte (den Boden sozusagen geküsst hatte), mich mit irgendwelchen anderen Knaben herumprügelte, die entweder Frösche aufbliesen bis sie platzten, also Tierquäler oder weil sie einer verfeindeten Bande angehörten.
Jedenfalls war das Leben dazumal nicht nur Zucker schlecken oder eitle Freude, ne ne, ganz und gar nicht. Ich wohnte zwar nicht im falschen Körper, fühlte mich darin unwohl wollte unbedingt ein Mädchen werden, dass nicht musste aber immerzu alte Anziehklamotten abtragen weil sie entweder dem eigentlichen Besitzer nicht mehr zusagten oder weil wir arm waren also an allem sparten auch an neuen Textilien. Von meiner älteren Schwester trug ich zeitweise ihre alte Lederhose die beileibe nicht nur das Statussymbol irgendwelcher bajuwarischen Alt-und Jungmänner war. Woher meine Schwester dieses Kleidungsstück hatte, entzieht sich meiner Kenntnis.
Unter diesem kurzbeinigen Kleidungsstück trug ich die alten Liebestöter (handgestrickt!) von meiner Oma und diese guckten ein ganzes Stück aus den Hosenbeinen hervor. Für Kenner der sächsischen Sprache "die„zoddlden da ganz schön raus“. Was habe ich mich damals geschämt vor den anderen Jungs.

SatirepatzerSatirepatzerWir waren noch ärmer als arm. Ich musste immerzu den Pferdedung auf der Straße zusammensammeln weil wir uns richtiges Fleisch für Buletten (Fleischbrötchen) nicht leisten konnten, vielleicht war es auch nur als Dünger für die Erdbeeren gedacht. Ich weiß es nicht mehr genau, ist
schon zu lange her.

Dafür hatten wir den tollsten Abenteuerspielplatz der Welt, eine halbstillgelegte Ziegelei, vorne wurden noch Ziegel gebrannt und hinten sind wir rein in die alten Brennöfen. Waren ja wie Gänge angelegt, die Öfen.

So sah ein Teil meiner Kindheit aus, „unbeschwert“ aber die Familie arm wie Kirchenmäuse. Trotz alledem ist aus mir doch etwas geworden, ein Rentner, damit hätte ich früher nie gerechnet. In dieser Richtung war meine Erwartungshaltung doch eher dürftig.
(ORF)

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von anschi am 10.11.2022:

Auch als Rentner sollte ein "Schriftsteller" keine ihm fremden Völker verunglimpfen. Der Knabe aus dem Nordosten des Großdeutschen Reiches hat offenbar nicht die geringste Ahnung davon, was seinerzeit am anderen Ende der Welt von so gut wie allen Jungs (seltener den Mädchen) Sommers wie Winters ganz selbstverständlich, ohne Ansehen der Person und des Standes, getragen wurde: Die kurze Lederhose. Im Winter gabs dazu gestrickte, lange, graue oder braune, kratzende Wollstrümpfe, die an ein als Unterhemd getragenes "Leibchen" geknöpft waren, um nicht herabzurutschen. In den Monaten ohne "r" kamen die Strümpfe weg, und die Kinder liefen befreit und barfuß allesamt durch die Klassengesellschaft in die Schulen Bayerns. Faschistisch-rassistische Bemerkungen über "Statussymbole verzogener bayerischer Alt- und Jungmänner" hinsichtlich der damals allgemin üblichen, praxisbezogenen "Kindermode" sind daher völlig fehl am Platze. Kopschüttlend anschi




geschrieben von ORF am 10.11.2022:

da habe ich mein Fett aber abbekommen. Faschistische, Rassistische Bemerkungen über damals gängige Kinderkleidung... und das mir, einem Enkel eines KZ-Häftlings... sollte eine Satire sein und wird auch in die entsprechende Rubrik geschoben




geschrieben von anschi am 10.11.2022:

Pauschale Schmähung eines einem offenbar völlig fremden Volkes sind immer faschistoid und verhetzend, ganz gleich, wer sie äußert, und egal, wo sie niedergeschrieben werden. Im übrigen hast Du ja nicht die Lederhosen, sondern deren Träger geschmäht - es seien dies "irgendwelche(r) verzogene(r) bajuwarische(n) Alt-und Jungmänner", schriebst Du wörtlich. Was für ein Blödsinn das ist, hab ich versucht, Dir zu erklären. In welche Rubrik willst Du ihn den "schieben"? Gibt's hier tatsächlich ein Eck für solches Geschreibsel? Eine Satire kann alles mögliche sein - faschistisch und volksverhetzend sollte sie jedenfalls nicht sein. Tipp: streich die Passage aus Deinem Text, statt Dich hinter Deinen Großeltern zu verstecken. Wir erzählen Dir ja auch nichts von den unseren: Hic Rhodus, hic salta! Heiter anschi




geschrieben von ehemaliges Mitglied am 10.11.2022:

@anschi: Hier schießt Du aber mit Kanonen auf Spatzen. Diese nicht unbedingt geschmeidige Formulierung über das Tragen von Lederhosen im Versuch einer Satire, muss man nicht mit dem Vorwurf einer faschistoiden Gesinnung bombardieren. Die Begriffe, 'Alt- und Jungmänner', mögen negativ besetzt sein, sind aber nicht zwingenderweise faschistoid. Geografische Anmerkung: Der Nordosten des Großdeutschen Reiches befand sich im Baltikum. Das Land Sachsen liegt aus bayerischer Sicht zwar nordöstlich, für mich als Norddeutschen wiederum südöstlich. Wie so vieles, Sache des Standpunkts.




geschrieben von anschi am 10.11.2022:

Es hat keinen Sinn, lieber Horst, nur Teile des Textes herauszupicken, um zu versuchen, die darin enthaltene Volksverhetzung zu beschönigen und mich ins Unrecht zu setzen. Konkret hieß es: "... die beileibe nicht nur das Statussymbol irgendwelcher verzogener BAYUWARISCHER Alt-und Jungmänner war." Die Lederhose war nie eine Statussymbol verzogener bayuwarischer Alt- und Jungmänner (Nazi-Jargon!), sondern immer schon (und ist immer noch) vor allem bei Kindern beliebte, weil schmutzabweisende und strapazierfähige Gebrauchskleidung. Nur im Winter trägt man sie nicht mehr, und auch nicht mehr die kratzigen Wollstrümpfe. Tatsächlich gerät es nach und nach zur Unsitte, dass vor allem aus dem Norden, aus Amerika, Australien und China anreisende Oktoberfestbesucher sich in billige Lederhosen von der Stange kleiden, um für "Einheimische" gehalten zu werden. Das stört die "echten" Münchner aber nicht. Die halten's mit der "Liberalitas Bavariae" - das Gegenteil von dumpf-blödem Rassismus, der niemals zur "Satire" werden wird. Immer noch kopfschüttelnd anschi




geschrieben von ehemaliges Mitglied am 10.11.2022:

@anschi: Eine Volksverhetzung zu beschönigen, ist mir ferner als chinesische Lederhosenträger es je sein könnten. Soweit ich es weiß, ist bajuwarisch das Adjektiv von Bajuware, das gerne auch unverdächtig ironisch verwendet wird. Die Bajuwaren sind nun mal die ethnischen Vorfahren der heutigen Bayern. Will man nun alle Wörter unter 'Nazi-Generalverdacht' stellen, die seinerzeit im Sprachgebrauch waren, wäre auch der Begriff 'Mensch' verfänglich, den hat selbst das braune Pack benutzt - auch ohne Beiwort. Die von Dir zitierte bayerische Form von "Leben und leben lassen" ist im Norden gängiger Standard. Es ist ganz sicher nicht Volksverhetzung, wenn man landsmannschaftliche Eigenheiten spöttisch kommentiert - geschieht durchaus auch andersherum. Ich lass das jetzt einfach mal so stehen - Laissez faire!




geschrieben von ORF am 10.11.2022:

habe, sozusagen salomonisch, das Wort verzogen gelöscht!!!




geschrieben von anschi am 10.11.2022:

Sorry, aber das wird mir jetzt zu dumpf-blöd; dafür verschwende ich meine Zeit nicht mehr. Hetzt lustig weiter und schaut, was für Erfolg ihr damit habt. Bei mir habt ihr keinen. Heiter anschi

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