Veröffentlicht: 30.04.2025. Rubrik: Menschliches
Bad muss einkaufen (Teil 7- Ende)
Schnell bemerke ich, dass die Anzahl der von mir mitgenommenen Einkaufsbeutel nicht ausreichen werden, um die von mir eingekauften Waren alle aufzunehmen. Kein Wunder, landeten doch irgendwie auch noch Artikel im Einkaufswagen, die gar nicht auf dem Zettel standen. Das waren wohl Waren, die irgendwie zwischen den Zeilen stehen mussten, die nur ich lesen konnte. Warum die alle von ungesunder Natur waren, eine Tatsache, die mir doch irgendwie logisch erschien.
Die Tafel Trauben-Nuss Schokolade landete bestimmt im Wagen, weil mein Unterbewusstsein mir suggerierte, das ich nach dieser Heldentat des Samstags-Einkaufs auch eine Belohnung verdiene. Und da es sich, um mein, Unterbewusstsein handelt, musste die Belohnung auch in der zweihundert Gramm Variante eingepackt werden.
Der Stroh-Rum war von meinem Unterbewusstsein bestimmt aus dem Regal genommen worden, weil ich noch einen plötzlichen Wintereinbruch befürchte und dann gerne einen Grog trinke. Warum ich drei Gläser Instant-Kaffee kaufte anstatt nur einem, lag bestimmt an der Annahme, dass er mir preiswert erschien, obwohl ich nicht den Schimmer einer Ahnung besitze, wo sich der reguläre Marktpreis für die Sorte Instant Kaffee einpendelt.
Woher die Inspiration für die Kondome kam, erschließt sich mir nicht, hatte ich etwa eine Vision, dass mir später die lüsterne Dame von vorhin begegnen wird und mich zu einem Quicki auf der Supermarkt Toilette einlädt? Sehr mysteriös, glaube ich doch an solchen Unsinn wie Prophezeiungen nicht. Das Scheibenwischwasser fürs Auto ergibt für mich wieder Sinn, kann man immer gebrauchen, während das Haarfärbemittel mir Rätsel aufgibt, würde ich so etwas doch niemals benutzen und für meine Süße war es eindeutig die falsche Farbe.
Lag darin ein unterbewusster Wunsch, meine Süße einmal optisch anders wahrnehmen zu wollen? Ganz sicher nicht, gefällt sie mir doch genauso, wie sie ist, da muss nicht dran rumgepfuscht werden. Woher also das Haarfärbemittel? Vielleicht war ich nach dem Zusammenstoß mit der Oma kurz verwirrt, eine Erklärung die schlüssig sein konnte, wie allerdings meine Süße drauf reagieren wird, bleibt abzuwarten.
Zu guter Letzt wandert noch ein Sortiment diverser Schokoriegel im Einkaufsbeutel. Da ist die Analyse einfach, schließlich bestelle ich die bei meiner Süßen immer, bekomme sie nur nie mit dem Hinweis, ich solle doch Nachsicht mit der armen Waage üben. Da im Einkaufswagen immer noch viel zu viele Waren liegen, beschließe ich, mit dem Einkaufswagen zum Auto zu fahren und die zu vielen, lose in den Kofferraum zu legen. Als ich jedoch die große Packung Eier sehr, Zweifel ich an der Klugheit des Vorhabens, außerdem, warum sind das zwölf und nicht nur sechs Eier? Bestimmt möchte mein Unterbewusstsein zum Sonntag Frühstücks-Rühreier, so wird ein Schuh draus.
Als sich die Schiebetüren des Konsum-Tempels öffnen und ich den chaotischen Parkplatz anvisiere und, bevor ich losgehe einen Weg durch das Labyrinth suche, trifft mit lautem Tatütata der Notarzt und auch die Polizei ein. Welch glücklicher Zufall, die Zeit friert förmlich ein und das Treiben auf dem Parkplatz kommt schlagartig zum Erliegen. Ich erkenne nicht nur meine Chance, sondern ergreife sie auch sofort, indem ich den Einkaufswagen geschickt und im Slalom zügig durch die Autos und Kunden manövriere.
Beinahe wäre mir wieder ein Rollator zum Verhängnis geworden, aber diesmal ging es um Haaresbreite noch gut aus. Die Einkaufsbeutel waren schnell im Kofferraum verstaut und ein nicht zu erwartender Geistesblitz bescherte mir die Eingebung, die Eier lieber im Handschuhfach zu verstauen, anstatt sie lose in den Kofferraum zu legen. Jetzt durfte ich sie später nur nicht vergessen, aber das lag außerhalb aller Möglichkeiten, denn spätestens die Nachfrage meiner Süßen würde mich darin erinnern, wo ich sie versteckt habe.
Das Ausparken verlief souverän und auch das Verlassen des Parkplatzes und die Rückfahrt nach Hause, war von Ereignislosigkeit geprägt. Gut, eine gewisse Nervosität schlich sich schon mit jedem Meter näher an mich heran, dem ich mich meinem zu Hause näherte! Wer konnte den schon vorhersagen, wie meine Süße reagieren wird, wenn sie später das Haarfärbemittel und die Kondome entdeckt? Eine Zukunft, die es vielleicht einmal lohnt zu erzählen, aber heute nicht mehr!
- ENDE -

