Veröffentlicht: 14.05.2025. Rubrik: Menschliches
Wenn der Leser flöten geht…
…oder vielleicht zum Baden, Tanzen, Grillen oder sonst etwas. Jedenfalls ist er nicht da, wo er als Leser eigentlich hingehört. Sonst wäre er ja auch kein Leser, sondern ein Bader, Tänzer oder Griller! Manche Leser fahren sogar in Urlaub, habe ich jedenfalls gehört und vergessen glatt, mich als Autor mitzunehmen. Muss auch mal erlaubt sein, aber dann sollte man sich doch bitteschön nicht Leser nennen, sondern Urlauber!
Na ja, jedenfalls ist so mancher Leser, oder wie auch immer, ganz schön flexibel unterwegs und mutiert von einem Job zum nächsten. Als Autor bin ich da beständiger, muss ich auch, denn schließlich muss der Leser ja etwas zum Lesen haben, wenn er meint, mal wieder Leser sein zu wollen, müssen oder einfach nur seine Freizeit totschlagen möchte. Das kann man mit meinen Texten übrigens gut.
Alles halb so wild! Als Autor, ist man halt immer Autor, auch ohne Leser. Dann ist man halt ein einsamer Autor, obwohl einsam ist man nicht, die Tastatur ist ja auch noch da und die spricht mit einem: Tab, Tab..Tab...Tab...Tab,Tab,Tab… ziemlich rhythmisch so eine Tastatur. Ich mag das, hat mich sogar schon zu einem Song inspiriert. Ohne Quatsch, ich höre der Tastatur beim Schreiben zu.
Ich bin also Multitasking fähig und das ganz ohne Brüste. Obwohl das auch wieder nur ein Märchen ist. Frauen behaupten ja gerne, multitaskingfähig zu sein und trotzdem brennt das Essen an, wenn sie telefonieren und sich im Tratsch verlieren. Manche Frauen sind aber, während sie Köchin spielen, oder Auftauerin, auch gleichzeitig Leserin! Leserin des Kochbuches, auch wenn es nicht immer hilft, aber schon bewundernswert. Oder auch nicht!
Vielleicht sollte ich mal ein Kochbuch schreiben? Ah, lieber nicht, sonst krieg ich noch Klagen an den Hals! Schuster, bleib bei deinen Leisten. Der Leser als Mann hat natürlich auch seine Macken! Dauernd kratzt er sich beim Lesen am Sack oder bohrt in der Nase und schickt seine Elli zum Bier holen, weil er ja intensiv mit lesen beschäftigt ist. Das hat jetzt aber bitte nichts mit der Qualität meiner Texte zu tun, das ist einfach des Mannes Natur.
Zu meinem Glück lesen mich mehr Frauen als Männer, wenn sie nicht gerade stundenlang telefonieren, das gefällt mir auch besser so. Die Vorstellung, dass sich jemand am Hoden kratzt, während er meine Texte liest, mag mir nicht so gefallen. Das Bier trinken schon!
Wie es sich auch immer verhält, ich gehe gerade meinem Job als Autor nach und wünschte mir inständig, Leser, dass du deinem auch konzentriert nachkommst. Ich hoffe, das dir das Lachen bei diesem Text nicht vergangen ist, denn das wäre wirklich zu schade!

