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1xhab ich gern gelesen
geschrieben von Bad Letters.
Veröffentlicht: 24.05.2025. Rubrik: Menschliches


Bootsverkehr (Teil 8)

Wir schlendern gemütlich vom Hafengelände und unsere Konversation wechselt in einen gemütlichen Plauderton, bis mich Ingrid unerwartet von der anderen Straßenseite ruft „Hallo Sven, juhu, hier bin ich!“ Ich brauchte einen Augenblick, sie zu finden „Hi, Süße, was machst du denn hier?“ Brülle ich zurück „Ich bin dir schon mal ein Stück entgegengekommen.“ Ich trau meinen Augen kaum, aber die lebende Farbtube hat sich in Schale geschmissen. Sie wartet noch, bis der Verkehr eine Lücke lässt und spurtet dann über die Straße, um mir direkt um den Hals zu fallen und mich herzlich zu küssen, so wie wir es seit Jahren tun.

Doch heute ist es mir doch irgendwie unangenehm und ich löse mich schneller als gewöhnlich, was sie nicht davon abhält, sofort die Sprachmaschine anzuwerfen „Stell dir vor, Mausi, ich habe heute Mittag einige von meinen Ladenhüter Modellen verkauft, und du glaubst es nicht, ich musste nicht einen Einzigen € nachlassen! Ist das nicht großartig?“ „In der Tat, Süße, wie hast du das denn angestellt? Oh, warte einen Augenblick, bevor du erzählst. Darf ich dir jemanden vorstellen, der dich unbedingt kennenlernen möchte!“ Und ich winke Frau Hodenberg näher zu kommen. „Darf ich vorstellen, Frau Maria Hodenberg, die ein großer Bewunderer deiner Arbeiten ist und die ich heute zufällig kennenlernen durfte.“

„Guten Tag Frau Freihaus, ich freue mich wirklich sehr, Sie persönlich kennenlernen zu dürfen. Ich war heute Vormittag bereits in ihrem Atelier und habe mich von der sympathischen Studentin herumführen lassen. Wirklich schön ihr Atelier und so stimmungsvoll!“ „Das freut mich aber total. Ein Glückstag Mausi.“ Und Ingrid lächelt einmal aufrichtig in die Runde „Darf ich Maria sagen?“ Und ohne eine Erlaubnis abzuwarten „Ich bin die Ingrid, wenn Sie nichts dagegen haben. Ich mag es nicht so förmlich! Und welch wunderbare Proportionen mein Auge entdeckt, haben Sie schon einmal Modell gestanden, Maria?“ Und schon bin ich abgemeldet!

Ingrid hakt sich ungefragt bei Maria ein und zieht sie Richtung Atelier, während ich hinterher trotte und überlege, wann ich Ingrid das letzte Mal ohne ihren vor Farbe und Schmutz überzogenen Overall gesehen habe. Insgesamt erfreut mich der Anblick dieses attraktiven Duos und der Tag hätte sich kaum schöner entwickeln können. Im Atelier angekommen begrüßt uns Kunststudentin Sophie herzlich und ihr fällt ein Stein vom Herzen, als Ingrid ihr für den Rest des Nachmittags frei gibt, da sie noch eine Zeichnung fertigstellen muss, für ihre morgige Kunstklausur.

Ich werde wie üblich kurz geherzt, bevor sie sich in den Abend verabschiedet. Ingrid und Maria sind währenddessen schon in den Tiefen des Ateliers verschwunden und ich nehme die Gelegenheit wahr, mich in die Ecke an der Eingangstür zu setzen und meine Termine für morgen durchzugehen. Ganz zu meiner Freude entdecke ich nichts, was meine Anwesenheit im Büro zwingend erfordern würde, der Umstand beschwingt meine Laune noch zusätzlich.

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