Veröffentlicht: 29.08.2025. Rubrik: Total Verrücktes
Bad beim Buchverlag
Irgendwie ist man ja kein richtiger Autor, wenn man sich nicht zumindest mal ein paar Watschen für sein Gestammel bei einem Buchverlag abgeholt hat. Aus der Überlegung heraus dachte ich mir: „Man, Bad, du erzählst deinen Lesern doch dauernd einen von ‚No risk, no fun!‘. Dann kneif gefälligst mal die Arschbacken zusammen und reiche was von deinem Bad-Textwerk ein.“
Es dauert etwas, bis die Idee wirklich keimte, es ist halt einfach viel zu trocken für die Jahreszeit! Ich habe dann aus vorhandenen Körperreserven etwas nachgeholfen, doch dann spross es in alle Richtungen gleichzeitig. Da mich die Auswahl eines geeigneten Textes mehrfach überforderte, rief ich schnell bei Wickie an. „Hey, hey Wickie, du kleinster aller Wikinger, ich brauch ne zündende Idee von dir, welchen Text ich beim Buchverlag einreichen soll!“
Kaum ausgesprochen brüllte der klügste aller Wikinger schon in den Hörer: „Ich hab‘s! “ Nachdem es in meinem Gehörgang zu klingeln aufgehört hatte: „Ja super, Wickie, und ich hab jetzt Tinitussi, aber raus mit der Sprache, lass hören, was dir unterm Pony juckte!“ “ „Man, Bad, ist doch klar, so bad geil wie du schreibst, würde ich einfach alles einsenden. Dann steigen auch deine Chancen überproportional! “ „Hm, Wickie, meinste nicht, das wäre etwas übertrieben? Ich mein, ist ja schon ne Menge Geschreibsel! “ „Ja schon, Bad, aber die sollen ruhig mal was tun für ihr Geld! “„Ok, Wickie, ich schieb‘s dann einfach auf dich, wenn die sich beschweren! “
Ich ließ mir daraufhin die Anzahl meiner Texte vom PC ausspucken und überschlug dann das Briefporto. Jo, da würde der nächste Urlaub wohl flachfallen müssen. Egal! Nach einer kurzen Recherche tat ich einen Verlag auf, der sozusagen nur einen Steinwurf von mir entfernt lag. Na, wenn da mal nicht der Berg zum Propheten rollt. Ich habe dann eine Woche lang Texte ausgedruckt und zwischendurch den Bollerwagen geölt.
Durch den Kniff habe ich X Fliegen mit einer Klappe gleichzeitig totgeprügelt. Als Teilbereichslegastheniker sparte ich mir das Absender schreiben. Meine Werke wären sonst vielleicht in Timbuktu gelandet, das Porto, und auf dem Fußweg zum Verlag das Spritgeld. Die haben ganz schön Augen gemacht, als ich meinen Bollerwagen mit den Manuskripten auf deren Schreibtisch auskippte!
Sie haben das aber sehr professionell überspielt und nur gemeint: „Das wird wohl etwas dauern, Bad, bis wir das alles überflogen haben!“ „Kein Ding!“, antwortete ich. „Sie können mir ja mal ihren Standardvertrag aushändigen, damit ich den vorab schon mal prüfen kann!“
Gesagt, getan, studierte ich aufmerksam Zeile für Zeile, während mir, nur kurze Zeit später, unerwartet Brandgeruch in die Nase stieg. Einige Minuten später meinte die Sekretärin dann, es würde ihnen furchtbar leidtun, aber meine Texte würden einfach nicht in ihr Verlagsportfolio passen. Sie hätten meine Texte aber angemessen archiviert. Ich erwiderte nur: „Passt schon, meine Gute, in ihrem Vertrag steht ja auch, sie suchen keinen Autoren, sondern einen Prostituierten, der schreiben kann!“

